Indie Rock aus der Zeitmaschine
IM PORTRÄT / FLIRTMACHINE
20/01/23 Hinter der Salzburger Band Flirtmachine steckt Robert Gerstendorfer. „Die Aura einer weisen Seele in einem 22-jährigen Körper zieht die Zuhörerinnen in ihren Bann“, urteilte die Jury und sprach ihm und seinen Bandkollegen den Heimo Erbse Preis 2023 zu.
Dieser Förderpreis, der aus dem Nachlass des Komponisten Heimo Erbse gespeist wird, ist mit 3.000 Euro dotiert und geht jedes Jahr an Rockmusiker aus dem Großraum. „Nach den ersten Beats und erlernten Gitarrenakkorden erschien im selbigen Sommer das Debütalbum Prime Time“, heißt es in der Ensemblebiographie. Drei erfahrene Musiker ergänzten, im Sinne der Live Aufführung, kurz darauf das Projekt Flirtmachine und gaben 2020, knapp eine Woche vor dem ersten 2020 Lockdown, ein fulminantes Debüt-Konzert bei den Rockhouse Local Heroes. In den beiden Jahren drauf waren Einschränkungen an der Tagesordnung. Immerhin gab es vereinzelte Konzerte bei Take The A-Train, dem DAWN Festival im Rockhouse, einige Club- und Support-Gigs durch Österreich sowie eine Reise nach Portugal im April 2022.
Das zweite Album – Flirtmachine Forever – ist im September 2022 erschienen und fasst „in neun Liedern ein schönes Kapitel von Lo-Fi Indie-Rock Sounds zusammen, die es in dieser Form aus Salzburg noch wenig zu hören gab bzw. ohne Probleme im Dunstkreis der international erfolgreichen Kollegen des Genres bestehen kann“. Auch Radio FM4 auf die Band aufmerksam und verlieh Ende 2022 Flirtmachine den “FM4 Soundpark Act Of The Month” Titel.
Die Jury zeigt in ihrer Begründung poetische Anwandlungen: „Flirtmachine ist eigentlich eine Zeitmaschine: Die Crew wirft den Motor an, hebt ab und transportiert uns mit Lichtgeschwindigkeit in die 1970er Jahre, nach Rio de Janeiro zu Gilberto Gil und Jorge Ben. Flirtmachine borgt sich die Leichtigkeit des Bossa Nova aus, setzt sich gegen Armut ein, und überspringt zehn Jahre wie nichts. Nächste Station 1980er Jahre, wir hören Joy Division und New Order, wir lassen London gleich wieder hinter uns, und landen ohne Zwischenstopp im Berlin der 90er Jahre, bei den Fehlfarben und den Neubauten.“ (Rockhouse)