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Von Salzburg über Berlin nach Zürich

IM PORTRÄT / MATTHIAS SCHULZ

06/12/21 Es dauert noch bis zum Amtsantritt, aber die Weichen sind gestellt: Matthias Schulz wird mit dem Beginn der Saison 2025/26 Intendant des Opernhauses Zürich. Jetzt ist Schulz, der viele Jahre lang Konzertchef der Salzburger Festspiele und dann künstlerischen Leiter der Stiftung Mozarteum war, Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden.

Der 44jährige Matthias Schulz tritt in Zürich die Nachfolge von Andreas Homoki an, der das Haus seit 2012 leitet und auf eigenen Wunsch 2025 den Posten niederlegt. „Im Sinne der Kontinuität“ werde Schulz dem Haus schon ab Sommer 2024 „für eine organische Übergabe und Einarbeitung“ zur Verfügung stehen. Die Findungskommission habe sich einstimmig für Schulz ausgesprochen. Der bisherige Intendant schätzt an Schul die „unaufgeregte und zielstrebige Art“ – eine Charaktereigenschaft, die man an ihm auch in Salzburg über die Jahre hat schätzen lernen dürfen.

Matthias Schulz wurde 1977 in Bad Reichenhall (Bayern) geboren und studierte Klavier in Salzburg und Volkswirtschaft in München. Mit den Salzburger Festspielen verbindet Matthias Schulz eine langjährige Beziehung. Ab seinem 22. Lebensjahr war er in verschiedensten Bereichen tätig und wurde vom Projektleiter, zum Konzert- und Medienreferenten und 2009 zum Leiter der Konzertplanung ernannt. In dieser Position war er für die Mitgestaltung der Programme sowie für die Disposition und Verknüpfung sämtlicher Festspielproduktionen zuständig. Ein Schwerpunkt lag in den Jahren dieser Zusammenarbeit auf dem Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters.
2012 wechselte Matthias Schulz als Künstlerischer Leiter und Kaufmännischer Geschäftsführer in Personalunion zur Stiftung Mozarteum in Salzburg. Neben der Programmierung der Festival- und Konzertprogramme sowie weiteren Verantwortlichkeiten in den beiden anderen Kernbereichen der Stiftung, Wissenschaft und Museen, erstreckte sich seine Tätigkeit als Finanz- und Personalchef zudem auf Fundraising, Marketing, Pressearbeit und Medienproduktionen.

Schließlich wurde Schulz zum designierten Intendanten der Berliner Staatsoper Unter den Linden ernannt. Nach einer Übergangsphase als Ko-Intendant führt er das Amt seit April 2018 vollumfassend aus. Der Wiedereinzug und die Eröffnung nach einer siebenjährigen Generalsanierung, die Prägung des Programms durch Auftragswerke und deren Uraufführung, die Neugründung des internationalen Festivals Barocktage und die neue Reihe für experimentelles Musiktheater Linden 21 gehörten zu wesentlichen Aufgaben und Errungenschaften.

Nachwuchsförderung und Education-Programme wie z.B. die Neugründung eines Opernkinderorchesters in Zusammenarbeit mit allen bezirklichen Musikschulen Berlins sowie der Ausbau des Kinderopernhauses Berlin mit Ausstrahlung in zehn Berliner-Bezirke gehören zu zentralen Anliegen seiner Arbeit.

Das Opernhaus Zürich, zusammen mit dem Ballett Zürich, der Philharmonia Zürich und dem Chor der Oper, stehe für höchste musikalische wie inszenatorische Qualität, lebendiges wie vielfältiges Opernrepertoire, Impulse durch Moderne sowie die Pflege der historischen Aufführungspraxis, so der designierte Intendant in einer ersten Stellungnahme. „Diese wesentlichen Bestandteile des Hauses gilt es weiterzuentwickeln und durch mutige neue Sichtweisen zu bereichern. Dabei ist es mir sehr wichtig zu zeigen, dass sich künstlerische Leidenschaft und ökonomischer Sachverstand nicht automatisch ausschließen.“

„Für den wichtigen Prozess des Kulturwandels mit gesamtgesellschaftlich relevanten Themen wie Öffnung, Gleichstellung, Diversität, Inklusion, Nachhaltigkeit und Partizipation, den das Opernhaus bereits jetzt aktiv angeht, wird Matthias Schulz ein idealer Akteur sein“, so Jacqueline Fehr, die seitens der Politik der Findungskommission angehörte. (Opernhaus Zürich/dpk-krie)

Bilder: Opernhaus Zürich / Andrin Fetz

 

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