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Konstruktionen der Natur

IM PORTRÄT / VIVIAN NATTRODT

26/11/21 Die in Salzburg lebende Künstlerin Vivian Nattrodt erhält das Slavi Soucek-Stipendium 2021. Die nach dem österreichischen Maler und Grafiker benannte Förderung ist mit 4.000 Euro dotiert und umfasst die Möglichkeit, in der Grafischen Werkstatt im Traklhaus zu arbeiten.

Von Heidemarie Klabacher

Die Fachjury, bestehend aus Martin Gredler, dem Leiter der Grafischen Werkstatt im Traklhaus, der Künstlerin Elisabeth Schmirl und dem letztjährigen Stipendiaten Csaba Fürjesi, hat sich für die 29-jährige Wahl-Salzburgerin Vivian Nattrodt entschieden. Für das diesjährige Slavi Soucek-Stipendium sei „eine erfreulich hohe Anzahl an Einreichungen mit einer außergewöhnlich hohen Qualität“, vorgelegen, meldet das Land Salzburg, das den Preis seit 2014 vergibt.

Vivian Nattrodt wurde 1992 in Rosenheim geboren und wuchs in Oberkärnten auf. Das Studium Deutsch und Bildnerische Erziehung absolviert sie seit 2015 an der Paris Lodron Universität und an der Universität Mozarteum mit dem künstlerischen Schwerpunkt Zeichnung und Grafik in der Klasse bei Beate Terfloth. 2018 verbrachte sie ein halbes Jahr im Fine Arts Department der Universität Stellenbosch in Südafrika. Die Künstlerin hat eine Ausbildung als Kindergarten- und Hortpädagogin und ein freiwilliges soziales Jahr in der Republik Moldau absolviert. Bis zum Studienbeginn 2015 arbeitete sie in der schulischen Nachmittagsbetreuung. Derzeit schreibt Vivian Nattrodt ihre Bachelor-Arbeit. Jüngste Ausstellungen waren Niemandsland 2019 in der Galerie Kunstwerk Mozarteum und, ebenfalls 2019, Vieler Orte Wege 2019 im Salzburger Kunstverein

Die durch das Slavi Soucek-Stipendium gewonnene Zeit und die Möglichkeiten der druckgrafischen Werkstatt im Traklhaus werde sie nutzen, so Vivian Nattrodt, Serien weiterzuentwickeln und zu transformieren. „Ich beschäftige mich dabei mit Konstruktionen der Natur“. Es gehe ihr um „Daseinsformen zwischen Mensch, Tier und Pflanze“.

Das nach dem österreichischen Maler und Grafiker Slavi Soucek benannte Arbeitsstipendium sei österreichweit einzigartig, erinnert Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. In etwa einem halben Jahr sollen druckgrafische Techniken - Lithographie, Radierung, Holzschnitt, Hoch- oder Tiefdruck - in einer professionellen Werkstatt erlernt oder Fertigkeiten vertieft werden. Das Slavi Soucek-Stipendium wird jeweils zwei Jahre hintereinander ausgeschrieben, im dritten Jahr wird der Slavi Soucek-Preis vergeben. Die Stipendien sind mit je 4.000 Euro dotiert, der Preis mit 7.000 Euro. Die Stipendien umfassen die Möglichkeiten, in Paris zu arbeiten und in einem Atelier der Cité Internationale des Arts zu wohnen, sowie die Arbeitsmöglichkeit in der Grafischen Werkstatt im Traklhaus. Der Preis richtet sich an Künstlerinnen und Künstler, die in Salzburg geboren wurden oder seit fünf Jahren in Salzburg leben. Im Jahr 2022 ist eine Präsentation der entstandenen Werke, zusammen mit den Werken andere Stipendiaten und Preisträger im Traklhaus geplant

Bild: Gerlinde Radler
Der Festakt zur Verleihung des Großen Kunstpreises des Landes Salzburg, der Jahresstipendien und aller Preise des Jahres 2021 in insgesamt 13 Sparten ist am Dienstag 30. November um 18 Uhr – pandemiebedingt auch heuer wieder online auf www.salzburg.gv.at

 

 

 

 

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