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Kultur muss sich lohnen

DACHVERBAND / KAMPAGNE "FAIR PAY"

17/05/11 Etwa 1.200 Personen arbeiten in unterschiedlichem Ausmaß, zumeist  Teilzeit, ganzjährig in der freien Kulturszene. Etwa 250 sind es in Salzburg. "Oft unbezahlt, unbedankt", weiß Thomas Randisek. Aber auch „Kulturarbeit“ muss sich lohnen: Das will die Kampagne „Fair pay für Kulturarbeit“ bewusst machen.

Von Heidemarie Klabacher

„Das macht Vergnügen, also ist es keine Arbeit, hört man bald einmal. Aber auch wenn der Antrieb für die Kulturarbeit Lustgewinn sein mag oder auch nur die banale Erkenntnis, das etwas fehlt im Ort, in der Region - Arbeit ist es immer, Arbeit an der Gesellschaft – im besten Falle eben Arbeit, die Spaß macht.“ So Thomas Randisek vom Dachverband Salzburger Kulturstätten im Gespräch mit DrehPunktKultur.

„Kunst, Kultur, Unterhaltung und Freizeit“ sind - laut Freiwilligenbericht des BMASK von 2009 - der größte Bereich der „Freiwilligenarbeit“. Aber neben den „unzähligen Freiwilligen“ gibt es auch jene, die die Kulturarbeit in der „Freien Szene“ zu ihrem Beruf gewählt haben: „Es muss sie geben. Sie arbeiten ja daran, die strukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Kulturarbeit überhaupt passieren kann“, betont Thomas Randisek. „Was diesen Menschen meist fehlt ist eine faire Bezahlung.“

Und hier setzt die Kampagne FAIR PAY für Kulturarbeit der Ländervertretung der IG Kultur Österreich an. Die IG Kultur hat Unterabteilungen, der Dachverband Salzburger Kulturstätten ist eine davon, erklärt Randisek. „Die neun Bundesländervertretungen haben sich für dieses Kampagne um gerechte Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammengetan. „Etwa 1.200 Personen sind es Österreichweit die in unterschiedlichem Ausmaß, zumeist Teilzeit, ganzjährig in der freien Kulturszene beschäftigt sind. Etwa 250 sind es in Salzburg.“ Viele stehen in „prekären Arbeitsverhältnissen und hohem Anteil an Selbstausbeutung“.

Das ins Bewusstsein zu rücken - auch bei Verwaltung und Politik - sei Anliegen der Kampagne. „Bislang gab es etwa kein Gehaltschema. Die IG Kultur hat jetzt ein solches erarbeitet“, berichtet Thomas Randiksek. In Salzburg habe man - auf Basis des Kulturklimaindex  - 1600 Euro netto als nötiges Monatseinkommen für Kulturschaffende errechnet. Diese - zugegebenermaßen  hypothetische - Summe, solle künftig etwa bei Förderansuchen „miteinberechnet“ werden: „Personalkosten spielen bei Förderansuchen nur eine untergeordnete Rolle. Sie sind nie Thema bei Förderverhandlungen.“ Kulturveranstalter sollten künftig so kalkulieren, dass für Mitarbeiter ein Mindestlohn von 1600 herauskommt. Auch für Projektansuchen sollten Mindeststandards nicht unterschritten werden. 2500 Euro Fördergeld für ein Einzelprojekt, ohne dass von Bezahlung der Künstler die Rede ist: Das soll(te) es - auf lange Sicht - nicht mehr geben. 

„Dieses Bewusstsein will  die Kampagne in den nächsten eineinhalb Jahren stärken.“ Man werde sich bemühen, „für die Schere, die da auseinanderklafft, Förderungen zu kriegen“. Thomas Randisek übt sich in Selbstkritik: „Auch wir selbst als Interessensvertretung haben uns bisher zu wenig um Mitarbeiterbezahlung gekümmert.“ Allein der online Kultplan weise durchschnittlich 530 Veranstaltungen im Monat auf: „Das sind große Leistung der Kulturstätten - und den Menschen, die dort arbeiten, steht ein gerechter Lohn zu.“


 

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