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Schön singen!

GLOSSE

Von Reinhard Kriechbaum

08/02/10 Im Lauf der langen Festspielgeschichte "hat es so viel Knatsch und Ärger gegeben oder Pöbeleien", so Festspiel-Intendant Jürgen Flimm am Montag (8.2.) im ORF-Morgenjournal. Flimm weiß aber auch, dass sich solche Dinge ohnedies wie von selbst regeln: "Dann tritt einer auf die Bühne, singt schön, und schon ist es alles vergessen, und schon sind wir wieder zu Hause in der Kunst."

Fabelhaft, das spart nun echt Steuergeld. Schicken wir die Wirtschaftsprüfer mitsamt den Staatsanwälten in Pension und vertrauen wir auf die Selbstreinigungskraft der hohen Kunst! In ihr fühlen wir uns so recht zu Hause, mag da Provisionen zahlen wer an wen auch immer.

Flimm, die "rheinische Frohnatur" (so bezeichnete ihn vor Jahren eine deutsche Zeitung), sei Dank für seinen unverzichtbaren Optimismus-Input. Im Büro von Helga Rabl-Stadler dürften ja die Fenster schwarz zugeklebt sein, wenn man ihr und den Aufdeckern der letzten Tage glauben darf.

In einem Punkt liegt Flimm jedenfalls goldrichtig: Das Geld hätte "in Geigenkästen und nicht in Porsche-Kofferräume gesteckt" werden sollen, sagte er im ORF-Interview. Eh wahr: Cash im Geigenkasten führt zu einem ökologisch deutlich unauffälligeren Fußabdruck.

 

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