Schulterschluss für die Musik-Jugend
KOMMENTAR
Von Reinhard Kriechbaum
03/02/24 Vor einem Jahr sind die Wogen hoch gegangen, denn da wurde ausgerechnet in der Mozartwoche 2023 und zum Zehn-Jahre-Jubiläum des Mozart-Kinderorchesters der Stiftung Mozarteum ruchbar, das man sich die Fortführung dieses Projekts nicht mehr leisten könne oder wolle.
Das hat damals einen Stein ins Rollen gebracht, denn es lag gerade auch das Landesjugendorchester, zu dem Zeitpunkt getragen von der Universität Mozarteum, auf Eis. Ein Musikland wie Salzburg ohne repräsentative Jugendorchester war eine wenig optimistisch stimmende Aussicht.
Über Monate ist innerhalb der Musikinstitutionen, zwischen ihnen und auch in der Kulturpolitik viel diskutiert und ausgelotet worden. Die Ausgangslage war wenig befriedigend. Das von der Stiftung einst in überschießendem pädagogischen Eifer gegründete Mozart-Kinderorchester hatte sich für diese letztlich als zu aufwändig herausgestellt. Man ist schließlich Konzertveranstalter, Museumsbetreiber und Wissenschaftseinrichtung, aber nicht Musikschule. Das Landesjugendorchester war vor Jahren von der Jugend-Fördereinrichtung „Akzente“ an die Musikuniversität gewandert und dort in der Hochbegabten-Abteilung gelandet. Auch das eine eher unglückliche Konstruktion. An der Universität Mozarteum ist man nun wirklich nicht für pädagogische Basisarbeit zuständig.
Nun hat man endlich die Causa Kinder- und Jugendorchester dort festgemacht, wo sie einzig hingehört, im Musikum. Das Junge Mozart Orchester, das sich am Freitag Nachmittag (2.2.) bei der Mozartwoche von vorteilhaftester Seite vorgestellt hat, ist jetzt ein Gemeinschaftsprojekt von Musikum, Stiftung Mozarteum und Mozarteumorchester. Da sind also die geeigneten pädagogischen Ressourcen, die „angewandten“ Hilfestellungen durch Tutoren für die Orchesterpraxis und die Auftrittsmöglichkeiten durch einen angesehenen Konzertveranstalter sinnvoll gebündelt. Und das jetzt vorgestellte Orchester der Teenies bleibt nicht allein. Es ist eine Orchesterakademie Salzburg im Entstehen – eine Fortführung also des Landesjugendorchesters. Antje Blome-Müller, bis ins Vorjahr fürs Kinder- und Jugendprogramm der Stiftung zuständig, hat fortan die Leitung der Orchesterakademie inne.
Da werden also gerade Nägel mit Köpfen gemacht, die dem lokalen und regionalen Musiknachwuchs unmittelbar zugute kommen.
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