Projekt respect
STICH-WORT
03/06/16 „Wir können die Kriege, die unmenschlichen Zustände in vielen Ländern und die große Politik nicht direkt ändern. Aber wir können jenen Menschen, die zu uns kommen und hier mehr oder weniger lang leben, mit Anstand und Respekt begegnen.“
Von Reinhard Kriechbaum
Das steht obenauf auf der Website der Lungauer Kulturvereinigung zum Schwerpunkt „Project respect“ von 2. bis 9. Juni. „Wir stellen uns den Aufgaben der Zeit“, betont Robert Wimmer.
Als Mitte des Vorjahres der Plan laut wurde, 150 Flüchtlinge in der Tamsweger Kaserne (die man damals auflösen wollte) unterzubringen, war die Empörung nicht nur unmittelbar vor Ort einhellig. Die Kaserne ist jetzt kein Thema mehr, seit das Bundesheer wieder neu wertgeschätzt wird – als potentieller Helfer gegen Flüchtlinge, die viele Leute nach wie vor lieber möglichst weit weg sehen würden. Die dumpfe Angst vor Menschen, die die weitaus größere Zahl der Einheimischen in diesem Bezirk eigentlich nur vom Hörensagen kennt, ist geblieben. Man sehe die regionalen Ergebnisse der letzten Wahl an.
Es besteht also akuter Handlungsbedarf, und es ist gut, dass die Lungauer Kulturvereinigung immer wieder bei diesem Thema vorne mit dabei ist. So auch jetzt, bei einem Schwerpunktprogramm „Project respect“.
Den Auftakt bildet am Samstag (4.6.) eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Landesrätin Martina Berthold, Bürgermeister Georg Gappmayer und Stefan Wally. Es ist eine Veranstaltung in Zusammenarbeit der Gemeindeentwicklung Salzburg, der Plattform LungauerInnen für Menschen, dem Forum Mensch & Kultur, der Caritas, dem Forum Familie, den Akzenten Salzburg und weiteren Sozial-, Bildungs- und Kultureinrichtungen (10-16 Uhr, Eintritt frei).
In der „künstlerei“ wird am Sonntag (5.6.) um 15 Uhr die Fotoausstellung „Syrien“ von Rasha Fayad eröffnet. Sie bleibt bis 30. Juni zu sehen. „Kochen – austauschen -essen“ ist das Motto einer kommunikativen Koch-Veranstaltung am Dienstag (7.6.) ebenfalls in der „künstlerei“ (ab 14 Uhr). Um syrische Gaumenfreuden geht es. Der Programmschwerpunkt „Project respect“ endet am Donnerstag (8.6.) mit einem „Langen syrischen Filmabend“ in der „künstlerei“. Da wird auch der Klassiker „Die Syrische Braut“ gezeigt.