Logisch, natürlich und angemessen
STICH-WORT
17/03/15 Sie mögen sich so sehr, dass sie gleich mal gemeinsam Regie führen: Julian Crouch und Sven-Eric Bechtolf werden gemeinsam für „Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper“ verantwortlich sein.
So formulieren das die Festspiele in einer Presseaussendung heute Dienstag: „Nach der inzwischen schon zweijährigen gemeinsamen, intensiven und freundschaftlichen Vorbereitungszeit, scheint es beiden nun logisch, natürlich und angemessen auch die Proben miteinander zu leiten und für die Inszenierung gemeinsam verantwortlich zu zeichnen.“
Möglich werde diese Entscheidung „durch eine glückliche Koinzidenz“. Da noch unter der Intendanz Pereiras entschieden wurde, „Le nozze di Figaro“ aus dispositionellen Gründen im April/Mai vorzuproben, könne Sven-Eric Bechtolf nun auch die Proben von „Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper“ ab Mitte Mai begleiten.
In der Neuinszenierung von Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper bleibt Bertolt Brechts Originaltext erhalten, während der britische Komponist und Musikalische Leiter, Tony-, Grammy- und Olivier-Preisträger Martin Lowe den Songstil von Kurt Weill neu arrangiert und instrumentiert und – wieder zitieren wir aus der Prersseaussendung „den Klang der 20er und 30er Jahre so in unsere Zeit holen will“.
Dass das funktioniert, ist alles andere als selbstverständlich, denn die Rechteverwerter achten sonst pingelig darauf, dass nichts willkürlich herumgekleistert wird, auch knapp 90 Jahre nach der Uraufführung der „Dreigroschenoper“. Die „Kurt Weill Foundation for Music“ in New York hat jedenfalls der Anfrage der Salzburger Festspiele nach einmaliger Adaption des Werks stattgegeben. Die Aufführungen werden in der Felsenreitschule stattfinden.
Bei den Festspielen heuer gibt es einen Kurt-Weill-Schwerpunkt: Am 15. August wird „Die Dreigroschenoper“ konzertant gegeben, unter der Leitung von HK Gruber mit dem Ensemble Modern, dem Salzburger Bachchor, Max Raabe als Macheath, Sven-Eric Bechtolf als Sprecher, Hanna Schwarz als Frau Peachum, Ute Gfrerer als Polly Peachum, Hannes Hellmann als Tiger Brown, Winnie Böwe als Lucy Brown, Sona MacDonald als Spelunkenjenny.
Angela Denoke, die in Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexico“ die Rolle des Montezuma singt, wird Kurt Weill in ihrem Liederabend „Städtebewohner – Kurt Weill und seine Zeit“ am 22. August Reverenz erweisen. (PSF / dpk)