Versumpft
STICH-WORT
11/03/15 Wie war das doch mit den trocken zu legenden Sümpfen und sauren Wiesen? Das Diktum des Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger wurde zum geflügelten Wort und wurde „vor der Popularisierung des Naturschutzes durchwegs positiv empfunden“. So steht es etwas ambivalent in Wikipedia.
Ja damals, 1980! Da ging es um den AKH-Skandal in Wien. Nicht, dass es an sauren Wiesen mangeln würde, heutzutage. Jedenfalls nicht an solchen, die Kirchschläger selig im Auge hatte. Manche Feuchtgebiete sollen aber trotzdem solche bleiben. Pardon, Charlotte Roche, Ihr Buch meinen wir hier auch nicht, wohl aber etwas Gedrucktes: Da gibt es nämlich die EuRegio-Broschüre „Moor & Torf“. Sie wurde ergänzt und neu aufgelegt. Die große Anzahl an Mooren sei eine Besonderheit in der EuRegio. Mit dem Haarmoos auf bayerischer sowie dem Trumer Moos und dem Zeller Moor auf Salzburger Seite sind drei neue Moorgebiete zusätzlich in das Büchlein im schlanken Pocket-Format aufgenommen worden. Somit sind zwanzig erlebenswerte Moorlandschaften im Chiemgau, Berchtesgadener Land, Salzburger Land und Innviertel beschrieben, mit Anregungen zum Durchwandern. Sie alle werden, da sei der Naturschutz vor, keineswegs trocken gelegt.
Die Broschüre wurde gemeinsam mit der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg, der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, dem Ökomodell Achental, der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege Laufen sowie dem Landschaftspflegeverband Traunstein und dem Bayerischen Moor- und Torfmuseum Rottau erarbeitet. Es findet sich Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte, die Pflanzen- und Tierwelt sowie über die vielfältigen Anstrengungen zum Schutz und zur Renaturierung der Moore. Die Neuauflage mit 18.000 Exemplaren wurde mit EU-Geld (interreg IV A) über den EuRegio-Kleinprojektefonds gefördert. (Landeskorrespondenz)
