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Salzburger Museums-Card

STICH-WORT

28/01/15 Es gibt eine unübertroffen preiswerte Art, in Salzburg ins Museum zu gehen: 30 Euro kostet die Mitgliedschaft beim Salzburger Museumsverein, gar nur 40 Euro für Familien – und dafür darf man gratis mit Kind und Kegel ins MDM, ins Salzburg Museum und ins Freilichtmuseum. Auch alle österreichischen Landesmuseen stehen gratis offen.

Mit mehr als 9.000 Mitgliedern ist der Salzburger Museumsverein übrigens der größte in Österreich. Nicht alle sind begeistert von den Gratiseintritten: Im Salzburger Freilichtmuseum klagt man zum Beispiel, dass durch tausende Gratis-Eintritte für die eigene Institution viel Kohle verloren gehe.Konkret sieht es so aus: Von den Förderern des Freilichtsmuseum - 1.700 gehören dem Verein an - gingen im Vorjahr 3.632 gratis ins "eigene" Museum. Aber es kamen 9.096 Mitglieder des Salzburger Museumsvereins nach Großgmain - ihr Fördergeld gehört aber leider dem Salzburg Museum.

Heute Mittwoch hat es bei Kultur-Landesrat Heinrich Schellhorn ein Gipfelgespräch mit den Direktorinnen und Direktoren sowie Vertreterinnen und Vertretern der Fördervereine wichtiger Salzburger Museen gegeben. Die Frage: Wäre eine große Salzburger Museum-Card nicht gerechter für die Betreiber der jeweiligen Museen?

Bis Mitte 2015 soll eine Arbeitsgruppe unter Koordination der Leiterin der neu geschaffenen Stabsstelle Museen des Landes, Elisabeth Resmann, ein Konzept für eine einheitliche Salzburger Museums-Card, erstellen. Dieses soll dann zügig umgesetzt werden. Bis dahin bleibt die bestehende Situation der wechselseitigen Gratis-Eintritte für die Mitglieder der Museums- beziehungsweise Fördervereine von Salzburg Museum, Museum der Moderne und Freilichtmuseum aufrecht.

Direktor Michael Becker vom Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain, der der große Leidtragende der derzeitigen Regelung ist, werde seine Kolleginnen und Kollegen „zu Gesprächen darüber einladen, wie bis zu einer großen Lösung auch kurzfristig sinnvolle Angleichungen und wechselseitige Kooperationen und Unterstützungen möglich sind“, heißt es in einer Aussendung des Landes heute Mittwoch (28.1.).

Vor allem geht es um einen Interessensausgleich. Die Gratis-Eintritte sind die Hauptmotivation, dem Museumsverein beizutreten. Eine Salzburger Museums-Card soll, so heißt es, das System der Eintrittspreise „harmonisieren und verbessern“, aber „keinesfalls eine Konkurrenz zu den jeweiligen Förder- und Unterstützungsvereinen mit ihrer besonderen Verbundenheit für jeweils einzelne Museen“ darstellen. Diese Freunde und Förderer der einzelnen Museen will man schließlich auch nicht verpellen, sie tragen nicht wenig bei, wo doch das Ankaufsbudget fast aller Häuser gleich null ist.

Das Hauptproblem liegt darin, dass das Salzburg Museum einen so riesigen Freundeskreis hat – und diese Leute gehen dann natürlich gerne auch ins Freilichtmuseum, dessen Förderverein nur einen Bruchteil von Mitgliedern hat. Nochmal verändert hat sich die Situation mit der Eröffnung des Domquartiers. Eine ganzjährig gültige Museums-Card wäre auch für Besucherinnen und Besucher aus den umliegenden Regionen Salzburg, Bayern und Oberösterreich attraktiv. (LK/dpk-krie)

 

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