Astrid Lindgren
STICH-WORT
06/02/13 Wie war das doch gleich mit Pippi Langstrumpf, Negerkönig und Political correctness? Eine dumme Geschichte, aber Generationen von Lesern und Kinobesuchern, auch die -Innen, um korrekt zu bleiben, haben ohnedies mit Füßen pro Pippi abgestimmt.
Im Europark-Oval gibt es zum zweiten Mal eine Astrid Lindgren Woche, während der Semesterferien. Täglich ab 15 Uhr werden sechs Verfilmungen der beliebten Kinderbücher gezeigt: Pippi Langstrumpf, Wir Kinder aus Bullerbü, Lotta aus der Krachmacherstraße, Michel aus Lönneberga und – weniger populär hierzulande – Madita. Letztere Geschichte würde man heutzutage unter „Umgang mit Mobbing“ einordnen. So etwas soll es ja früher auch schon gegeben haben. Astrid Lindgren war hellsichtig, aber die neue Sensibilität in Sachen Neger hat sie nun wirklich nicht vorherahnen können.
Kinder, die sich als eine der Lindgren-Figuren verkleiden, dürfen nächste Woche gratis in die Vorstellungen im Oval. Ob das auch für ältere Männer gilt, die als Negerkönig kommen? Einen Versuch wäre es vielleicht wert. Verkleidungsanregungen könnte man sich aus den Zeichnungen von Rolf Rettich holen. Die Pippi Langstrumpf-Bücher vom Verlag Oetinger (seit 1949), die er illustriert hat, gehören ja zum Standard-Inventar von Kinderzimmer-Bibliotheken.(dpk-krie)
