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Che Gusto!

STICH-WORT

Von Reinhard Kriechbaum

06/12/10 Neueste Meldung in Sachen Mozart: Ins Geburtshaus kommt ein SPAR Gourmet-Markt. Eine gute Adresse für Feinkost. Schon Thresl, das "Kuchlmensch" der Familie Mozart, hat dort in Patschen einkaufen gehen können.

Mozarts Lieblingsspeise waren angeblich Kapaune. Sogar nach Paris teilte man ihm von daheim mit: „Das Mensch, die Thresl, der Narr, hat abermals sechs Kapaunen gekauft …" Ob Mozart an der Seine daraufhin das Wasser im Mund zusammengelaufen ist?

Kabeljau, Kapaunenragout mit Morcheln, Casanova-Salat - das und noch viele andere Speisen, die Mozart in seinen Briefen erwähnt. Gesellschaftsleben gab es ja genug für den Reisenden - das war, wie wir vielen, vielen Briefen entnehmen können, im Regelfall mit gepflegtem Essen verbunden. Andrerseits hielt sich Mozart auch nicht zurück, wenn es mal kulinarisch nicht so recht passte: "Die abscheulichsten Wirtshauser, Unflath, nichts zu Essen als zum glück da und dort Eyer und Broccoli" klagte er nach der Ankunft in Rom. Und aus Wörgl schrieb er nach Hause: „Um 1 Uhr sind wir im Kalterl angelangt und haben ein eingemachtes Kalbfleisch zum Mittagmahl genommen. Dazu tranken wir ein paar Trunck gutes Bier, dann der Wein war ein Laxiertrankerl.“

Es ist anzunehmen, dass es im "neuen Spar-Markt der Spitzenklasse" (so die Presseaussendung) keine "Laxiertrankerl", sondern gepflegte Tropfen gibt. Vielleicht sogar einen guten Schluck Marzemino, den Don Giovanni dem Komtur zum letzten Mahl vor der Höllenfahrt offeriert?

Die Internationale Stiftung Mozarteum vermietet die Geschäftsräume in Mozarts Geburtshaus neu. Im Frühjahr 2011 wird ein Gourmet-Markt im Erdgeschoß des Hauses einziehen, der "sowohl die Bewohner der Altstadt als auch die Touristen mit besten heimischen und internationalen Produkten und Spezialitäten versorgen wird", meldet die Stiftung.

„Wir freuen uns über die Kooperation mit Salzburgs größtem privaten Arbeitgeber. Wir konnten mit Spar einen Nahversorger für Salzburgs Gäste, und vor allem für die Bewohner gewinnen. Die Gourmet-Sparfiliale wird sicherlich erheblich zur Belebung der Altstadt beitragen“, so Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Stiftung Mozarteum. „In diesem Haus, für das Menschen aus der ganzen Welt nach Salzburg kommen, eine Filiale eröffnen zu können, ist uns eine große Ehre. Wir haben in Wien und anderen großen Städten bereits jahrelange Erfahrung mit Gourmet-Märkten und freuen uns, diese Feinkost-Kompetenz nun auch in unserer Heimatstadt Salzburg zeigen zu können“, sagt Gerhard Drexel, Vorstandsvorsitzender Spar Österreich.

Der Standort ist eine seit Jahrhunderten bekannte Adresse für feine Kost: Bereits zu Mozarts Zeiten betrieb die Familie Hagenauer im Haus in der Getreidegasse 9 einen Feinkostladen. Seit damals beherbergt das Geschäftslokal im Erdgeschoss von Mozarts Geburtshaus unterschiedliche Nahversorger.

"ich hab mir mein "Kapaundl" ...  herrlich schmecken lassen“, schwärmt Mozart in einem Brief. Mit „Kapaundl“ bezeichnet er die von ihm geschätzte Hofküchenspezialität "Jeunes Chapons á la morille - Gebratener Kapaun mit Morcheln".  Er führt in diesem Brief auch ein „kostbares Stück Hausen“ (Stör) an, welches er vorweg verzehrte. Auch mit einem „Carbonadl“, einem knusprigen Bratenstück, konnte man Mozart locken: So berichtet er nach einem Morgenspaziergang aus Wien:  „um halb 6 Uhr machte ich meinen favorit Spaziergang über die Glacis.... - was sehe ich? – was rieche ich ? - Don Primus ist es mit den Carbonadln – Che gusto!"

 

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