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Aus der Erde, unter der Erde

DOMQUARTIER / ARCHÄOLOGIE-MUSEUM

11/03/25 Die neu zu adaptierenden Kellerräume im Ostteil der Residenz (also auf der Residenzplatz-Seite) sind gewiss ein stimmiger Ort für das entstehende Archäologie-Museum. Der Vorteil auch: Man kann das Domgrabungsmuseum, nicht gerade die Nummer eins in der Salzburger Museumswelt, mit dem Archäologiemuseum und damit dem DomQuartier schlüssig verbinden. 2028 soll all das fertig sein.

Von Reinhard Kriecdhbaum

Heute Dienstag (11.3.) wurde das Siegereprojekt des Generalplanerwettbewerbs für das Projekt DomQuartier NEU vorgestellt. Eine zentrale Aufgabe war die Schaffung eines Besucherzentrums fürs DomQuartier. Von dort wird es hinuntergehen in die Kellergewölbe und das vom Salzburg Museum betriebene Domgrabungsmuseum.

Das Rennen hat ein Team von aus mehreren Architekturbüros gemacht: EIDOS Architektur ZT GmbH, Haslauer & Rodríguez Paraja ZT GmbH (haro architects) und AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH realisiert. Das Salzburger Architekturbüro EIDOS ist damit gut beschäftigt in der innenstadt, es verantwortet auch den eben laufenden Um- bzw. Neubau des Salzburg Belvedere in der Neuen Residenz. Auch Bernd Haslauer und Roberto Rodríguez arbeiten in Salzburg, AXIS ist in Wien ansässig.

Was die Jury für die Pläne eingenommen hat: Es wird fürs Besucherzentrum keine Einbauten im Ehrenhof der Residenz geben, es wird vielmehr Platz finden im linksseitigen Teil des Gebäudes zwischen dem Teufelsgang (das ist der Durchgang vom Hof Richtung Domplatz) und den Räumen, wo jetzt die Galerie Mauroner residiert. Wenn man all die Einbauten wegräumt, werde dort eine geräumige Säulenhalle entstehen, wo man die Besucher auch mit audiovisuellen Präsentationen einstimmen wird können auf die vielfältigen kulturgeschichtlichen Bereiche im DomQuartier – immerhin zweitausend Jahre Geschichte.

Über Treppen geht es hinunter in die Kellergewölbe. Im Archäologiemuseum wird man endlich auch wieder auch die vielfältigen Römerfunde auf dem Stadtgebiet sehen können. So soll am Beispiel einer römischen Stadtvilla mit hochwertiger Mosaikenausstattung die antike Lebenswelt in Iuvavum anschaulich gemacht werden. Archäologie in Salzburg ist aber auch zu einem Gutteil Mittelalter-Archäologie. Also wird es auch im mittelalterliche Ausgrabungen gehen, womit der logische Anschloss zum1974 eröffneten Domgrabungsmuseum plausibel wird.Die mächtigen Reste des Vorgängerbaus des Doms unter dem Domplatz belegen die Bedeutung Salzburgs in der Zeit des Hochmittelalters. Zu sehen sind aber auch dort einzigartige Ausschnitte aus dem römischen Iuvavum, etwa farbige Mosaikböden einer römischen Stadtvilla.

„Ein repräsentatives und barrierefreies Archäologiemuseum zur römischen Geschichte Salzburgs zählte bislang zu den großen Desideraten in der Salzburger Museumslandschaft“, so Martin Hochleitner, Direktor Salzburg Museums. „Darüber hinaus freuen wir uns auf die künftigen Kooperationsmöglichkeiten unter dem Dach der Alten Residenz, also mit dem DomQuartier und dem Archäologischen Institut der Universität Salzburg.“

Licht soll eine zentrale Rolle spielen. Neue Durchblicke sollen die Orientierung im Inneren verbessern. Der Bereich der historischen Gewölbe wird in das Gesamtkonzept integriert, während das Pflaste an die alten Böden der Residenz erinnert.

„Die lichtdurchfluteten Bereiche im Übergang zum archäologischen Museum unter dem Teufelsgang erhalten eine innovative Lichtdecke, die den Besucher schrittweise in den Ausstellbereich im Untergeschoß führt. Die archäologischen Überreste werden durch szenografische Beleuchtung hervorgehoben“, so die Architekten bei der Präsentation. Das technische Gesamtkonzept weise „einen geringen Konflikt mit den Vorgaben des Bundesdenkmalamtes auf“, heißt es in der Projektbeschreibung.

Der Museumsshop wird übrigens nicht im Besucherzentrum Platz finden, sondern im Kaisersaal. „Verbesserte klimatische Bedingungen in der Residenzgalerie werden uns neue Möglichkeiten der Kooperation mit bedeutenden Partnern erschließen“, sagt Dom-Quartier-Direktorin Andrea Stockhammer, die sich nicht nur auf eine verbesserte Besucherlenkung innerhalb des DomQuartiers freut, sondern auch über eine mögliche Belebung des Innenhofs.

Bilder: DomQuartier / Salzburg Museum

 

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