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Aufbruch voller Elan

MOZARTWOCHE / MOZARTEUMORCHESTER / GONZÁLEZ-MONJAS

24/01/25 Vier Tage vor dem seit 1956 alljährlichen gefeierten Höhepunkt „Mozarts Geburtstag“ hob sich im Großen Saal der Vorhang zur Mozartwoche. Den lokalen Auftakt gab traditionell das Mozarteumorchester unter seinem aktuellen Chefdirigenten. Solisten waren die Sopranistin Lauren Snouffers und die Pianistin Gabriela Montero. Auf dem Programm Salieri, Haydn, Mozart und Gluck.

Von Horst Reischenböck

Für Intendant Rolando Villazón ist der Beginn mit der Ouvertüre zu Antonio Salieris Oper Les Danaïdes eine Reminiszenz an das Programm des Vorjahr: Salieris Einstieg ins Bühnengeschehen, durch das er nach Bekennen seiner Urheberschaft in Paris spontan reüssierte. Mit den damals eigentlich „grauenvollen“ Dissonanzen der eng mensurierten Posaunen und der abstoßenden Ausgangslage im Libretto (haufenweise Mord) widersprach er zugleich Mozarts Aussage, Musik dürfe niemals abstoßend sein.

Das negierte auch Salieris Mentor Christoph Willibald Gluck im Finale des Balletts Don Juan ou Le Festin de pierre. Daraus nutzte dieser zur Schilderung der Unterwelt den auch in der französischen Fassung seines Orfeo erneut den wieder eingebauten Auftritt der Furien. Rolando Villazón lieferte die die Handlung erläuternden Erklärungen. Roberto González-Monjas animierte mit bestimmender Zeichengebung überrumpelnd und voller Elan das Orchester und begeisterte das Publikum..

Delikat dann die Kantate Arianna a Naxos Hob. XXVIb:2 von Joseph Haydn, dem von der Nachwelt viel zu wenig gerühmtem Schöpfer dramatischer Musik. Das Opus war Im London von 1791 der Hit, dem sich damals die Sopranistinnen ergaben. In Salzburg begeisterte mit Engagement und Tonschönheit die  US-Amerikanerin Lauren Snouffer in der Fassung eines im  Programmheft nicht näher erläuterten Paul Hodges. Da hätte als Salzburg-Bezug auch auf Sigismund Neukomm zurück gegriffen werden können, der immerhin für Rio de Janeiro Mozarts Requiem um ein Libera me ergänzt und in Haydns Auftrag dessen Werk orchestriert hat.

Intendant Rolando Villazóns Blick richtet sich immer wieder auf Südamerika. Er lud in diesem Sinn die – Kennern sonst vor allem als Interpretin südamerikanischer Musik – bekannte Venezolanerin Gabriela Montero als Klaviersolistin ein. Diese gab ihr Salzburg-Debüt voll Elan mit Mozarts Klavierkonzert d-Moll KV 466. Gabriela Montero schürfte spannungsgeladen und kraftvoll vdessen Ecksätze aus dem Steinway und wurde dabei im selben dramatischen Maß vom Mozarteumorchester unterstützt. Sie brillierte durch eigene  Kadenzen. Dem nicht genug, wandte sie sich nach der stürmischen Zustimmung mit der Bitte um eine Melodie ans Auditorium. Die Pianistin nutzte daraufhin das ihr vorgesungene Cherubino-Voi che sapete zu ausgedehnten rhapsodisch virtuosen Variationen.

Im Hörfunk am 31.1. um 19.30 Uhr, Ö1
Im Fernsehen am 26. Jänner, 20.15 Uhr, ORF III sowie am 1. Februar um 20.15 Uhr, 3sat  
Bilder: etudearts.com / Anja Schütz; www.gabrielamontero.com / Anders Brogaard

 

 

 

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