Neue Wege zu Alten Meistern
Das "Internationale Bachfest 2008" war Höhepunkt der unterdessen mehr als drei Jahrzehnte währenden Tätigkeit der Salzburger Bachgesellschaft.
Die “Salzburger Bachgesellschaft” wurde im Jahr 1976 von Albert Hartinger gegründet. Seine Vision: engagierten jungen Musikern ein Forum und einem engagierten neugierigen Publikum eine Ergänzung des klassik-zentrierten Konzertbetriebes zu bieten. Der Mozart-Stadt Salzburg steht es außerdem wohl an, auch ein Ort der Bachpflege zu sein: War doch Mozart ein großer Verehrer und indirekt ein Schüler Bachs. Mozart hat Werke Bachs für Streichquartett bearbeitet und versucht, Fugen im Stile Bachs zu schreiben. Die Begegnung mit Bachs überwältigender Musik soll den jungen Mozart sogar in eine Schaffenskrise gestürzt haben...
Der Salzburger Musikgeschichte verpflichtet
Eine Spezialität der Salzburger Bachgesellschaft ist die Auseinandersetzung mit Werken der Komponisten des fürsterzbischöflichen Hofes zu Salzburg. Dazu gehören Tiburtio Massaino, Johann Stadlmayr, Sigismondo d'India, Steffano Bernardi, Heinrich Ignaz Franz Biber, Georg Muffat, Leopold Mozart, Johann Eberlin oder Michael Haydn. Selbstverständlich wirkte auch Wolfgang Amadeus Mozart als Musiker am Salzburger Hof. - Die Musikgeschichte Salzburgs ist eine kontinuierliche Geschichte vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Salzburger Bachgesellschaft fühlt sich ihr verpflichtet.
„Who is Who“ der Alten Musik
1976 war die Auseinandersetzung mit historischer Aufführungspraxis noch jung. In den Konzerten der Salzburger Bachgesellschaft sollten neue Erkenntnisse und neue Interpretationsansätze präsentiert werden. Vor allem aber sollte das Publikum die Alten Meister und die jungen Interpreten kennen lernen. Die Liste der Dirigenten, Ensembles und Solisten, die von der Salzburger Bachgesellschaft erstmals nach Salzburg engagiert wurden, liest sich wie ein Who is Who der Alten Musik: Nikolaus Harnoncourt und der Concentus Musicus Wien, der Arnold Schönberg Chor unter Erwin Ortner, The English Concert unter Trevor Pinnock, das Amsterdam Baroque Orchester unter Ton Koopmann, Hesperion XX unter Jordi Savall, London Baroque unter Charles Medlam, Musica Antiqua Köln unter Reinhard Goebel oder Il Giardino Armonico; der Deller Consort, die Tallis Scholars, die King's Singers oder das Hilliard Ensemble, Paul Esswood, Konrad Junghänel oder Hopkinson Smith...
Albert Hartinger gründete auch den „Salzburger Bachchor“, der heute als eigener Verein seine Erfolge feiert (u.a. auch bei den Salzburger Festspielen). Der „Salzburger Bachchor“ hatte sein Debut im Jahr 1984 mit einer bis heute legendären Aufführung des „Messias“. Es war der Bachchor, der nach mehreren Jahrzehnten „Pause“, als erster Salzburger Chor an der Salzach die Matthäus Passion und das Weihnachtsoratorium wieder erklingen ließ. Hier wurde eine Tradition belebt, die seit Bernhard Paumgartners Tod brach gelegen war. Auch das „Salzburger Barockensemble“ (auf Originalinstrumenten) und das „Collegium Vocale“ sind Gründungen Albert Hartingers. Das „Collegium Vocale“ widmet sich besonders der Ensemble-Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts.
Konzertreihe für Kinder
Die Reihe „Musik für junge Leute“ ist der Salzburger Bachgesellschaft ein besonderes Anliegen. Immer wieder wird versucht, Komponisten zu gewinnen, die heute Werke für das Publikum von morgen schreiben. Die Salzburger Bachgesellschaft bemüht sich, Musik altersgemäß zu vermitteln und dem jungen Publikum die Möglichkeit zum „Mitmachen“ zu geben.
Salzburger BachgesellschaftKaigasse 36/1 MO - FR: 10 - 13 Uhr |
Salzburger BachgesellschaftKaigasse 36/1 MO-FR 10 - 13 Uhr |