Drehpunktkultur: Um welches St. Jakob handelt es sich in der Komödie?
Werner Thuswaldner: Um St. Jakob im Rosental, aber nicht um den konkreten Ort, sondern um ein fiktives St. Jakob.
dpk: Wir können also eine Lokalposse erwarten?
W.TH.: Nein, keine Lokalposse. Der erste Teil sieht eher nach einem altgriechischen Drama aus.
dpk: Ein Drama mit griechischen Helden?
W.TH.: Nicht Helden, aber mit einigen griechischen Göttern.
dpk: Schwer, sich vorzustellen, wie die Götter mit St. Jakob im Rosental in Verbindung gebracht werden sollen.
W.TH.: Das zeigt die Komödie, in der ja auch zwei heimische Polizisten, Petautschnig und Tschofenig, wichtige Rollen spielen.
dpk: Ist es so, dass sich die Götter in die ganz besonderen Kärntner Verhältnisse einmischen?
W.TH.: Ja, das könnte man so sagen. Doch nicht ganz freiwillig. Das große Problem der Götter besteht darin, dass sie unter Nahrungsmangel leiden.
dpk: Sie sind unterernährt? Warum das?
W.TH.: Sie leben seit jeher vom Rauch, der von den dargebrachten Opfern zu ihnen hochsteigt, der aber mit fortschreitender Säkularisierung immer dünner geworden ist. Eine existenzielle Katastrophe für die Götter.
dpk: Sie müssten sich wahrscheinlich auf eine andere Ernährungsweise umstellen.
W.TH.: Genau das ist der Punkt. Götterspeise wäre vielleicht eine der Möglichkeiten.
dpk: Ohne Opferrauch werden sie vermutlich nicht überleben.
W.TH.: Nein, darum müssen sie abspringen.
dpk: Aber für Zuwanderer soll Kärnten angeblich nicht gerade das Paradies sein.
W.TH.: Die Hürden sind hoch. Petautschnig und Tschofenig sind nämlich so abgerichtet, dass sie mit Illegalen nicht zimperlich umspringen.
dpk: Dennoch kommt es zu einem halbwegs guten Ende?
W.TH.: Ich bitte um Verständnis, aber darüber können hier keine näheren Angaben gemacht werden.