Nachträglich hat er sich der Jazzmusiker und ehemalige Gastronom dann im Amtszimmer des Bürgermeisters in das Ehrenbuch der Stadt Salzburg eingetragen. „Sie haben wie kein anderer den Jazz als fixe Musikschiene in unserer schönen Stadt etabliert, dafür gebührt Ihnen nicht nur mein großer Dank, sondern auch meine höchste Anerkennung“, so Auinger bei der kleinen Feier im Schloss Mirabell fest.
Jüstel kam als eines von sieben Kindern des Gastwirtpaars Theresia und Konrad Jüstel am 8. September 1939 in Wagrain zur Welt, er hat also vor kurzem seinen 85. Geburtstag gefeiert. Im von US-Soldaten besetzten Elternhaus hörte er zum ersten Mal Jazz – jene Musikrichtung, die ihn sein ganzes Leben lang prägen und begleiten sollte. Nach zahlreichen Umzügen wurde der gelernte Kellner eine zentrale Figur der Salzburger Jazzszene.
Als leidenschaftlicher Gastronom verstand er es zudem, Musik und Kulinarik auf besondere Weise zu verbinden. Mit der Eröffnung des legendären Mexicano Kellers im ebenfalls von ihm betriebenen Restaurant Blaue Gans in der Getreidegasse schuf er einen Ort, der über Jahrzehnte hinweg zu einer Institution für Jazzliebhaber aus ganz Österreich und darüber hinaus wurde. Mit unermüdlichem Engagement förderte Jüstel lokale Musiker und brachte sogar Jazzgrößen wie Ella Fitzgerald nach Salzburg. Selbst jammte er oft am Klavier oder auf der Trompete mit.
Im Herbst 1997 musste der Mexicano Keller schließen, danach wurde der Altstadtkeller am Rudolfskai unter Jüstels Leitung zu einem Treffpunkt für Swing- und Volksmusiker. Im Mai 2005 schloss auch dieses Lokal. Seither tritt Adi Jüstel regelmäßig im Europark-Oval auf. (InfoZ / dpk)