Ein edelmütiger König für Kuba

REST DER WELT / KUBA / STIFTUNG MOZARTEUM

31/10/19 Mozarts La clemenza di Tito ist, wie die Stiftung Mozarteum in einer vor Enthusiasmus geradezu berstenden Presseaussendung schreibt „in der karibischen Welt angekommen“. Die Stiftung habe die Operninszenierung finanziell größtenteils getragen.

„Havanna zelebriert heuer ihr 500-jähriges Bestehen und die Aufführung von ‚La clemenza di Tito‘ ist unser Geburtstagsgeschenk an diese wunderbare Stadt, die unser Mozartprojekt vor zehn Jahren so begeistert aufgenommen hat“, berichtet Kuba-Projektinitiator und Stiftung-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg. „Die Premiere der Oper wurde vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert. Wir freuen uns über den großartigen Erfolg unseres Orchesters ‚Lyceum Mozartiano‘ unter der Leitung von José Méndez Padrón.“

Durch die Initiative und langjährige Unterstützung der Stiftung Mozarteum Salzburg, wurde 2009 das Lyceum Mozartiano de La Habana gegründet. Herzstück dieser unabhängigen kulturellen Einrichtung ist eine Orchesterschule, die in enger Zusammenarbeit mit der dortigen Kunst- und Musikuniversität (ISA) und dem Büro des Stadthistorikers Eusebio Leal das kulturelle Leben Havannas bereichert. Zwischen 2012 und 2015 wurde das Projekt zudem maßgeblich durch die Europäische Union gefördert. Das Orchester hat auch schon in Salzburg gespielt, bei der Mozartwoche 2015.

m Oktober 2015 fand das erste Mozart-Festival in Havanna statt. Seitdem wird es jedes Jahr unter Beteiligung europäischer wie kubanischer Künstlerinnen und Künstler in der Altstadt von Havanna veranstaltet. In diesem Rahmen wurde nun auch La Clemenza di Tito produziert. Aus einer Kritik in einer kubanischen Zeitung: „Die Inszenierung […] überzeugte zweifellos. Fast alle Künste verschmolzen miteinander: Oper, Theater, Tanz und Musik. Das Ganze kann man als ‚intelligente Schöpfung‘ sehen. Es handelt sich um eine ‚Clemenza‘ aus Kuba konzipiert und in Kuba produziert, unter der Schirmherrschaft der Stiftung Mozarteum in Salzburg … Eine lobenswerte Produktion, die auf jeder Weltbühne aufgeführt werden könnte.“

Die von Charlos Díaz inszenierte Produktion wandert im Februar weiter in die USA, sie wird dann im John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington gezeigt. (ISM)

Bilder: ISM (1); Buby Bode (1)