Mut zur Größe

MUSISCHES GYMNASIUM / ELIAS

31/05/11 Seit Jahren überraschen Chor und Orchester des Musischen Gymnasiums immer wieder mit gelungenen ambitionierten Programmen: heuer stand in der Aula neben Liszts Ungarischer Rhapsodie Nr. 2 eine geschickte Kurzfassung von Mendelssohn-Bartholdys „Elias“ im Mittelpunkt der jugendlichen Musizierfreude.

Von Christiane Keckeis

Mut braucht es schon, die jungen Leute an Werke solchen Kalibers heranzulassen, auch wenn man über eine sehr begabte Auswahl von 14 bis 18jährigen verfügt. Mut, Nerven und Engangement – die darf man Norbert Brandauer, dem musikalischen Leiter, und seinem Team (Orchesterleitung Markus Obereder) zweifellos bescheinigen. Das Ergebnis spricht für Brandauers Einschätzungsgabe.

Die jungen Musikerinnen und Musiker agieren auf musikalisch wie technisch hohem Niveau, die Arbeit, die wochenlang in Extraproben gesteckt wurde, macht sich bezahlt: Was professionelle Orchester und Chöre durch souveräne Routine erreichen, schafft der Nachwuchs mit konsequenter Investition - und mit zweifellos begeisterter Spiel- bzw. Singfreude.

Da mag noch einer jammern, dass die Jugend von heute sich nicht engagiere und keine Visionen und Vorstellungen habe und an klassischer Kultur sowieso kein Interesse – im Konzert stellt sich das ganz anders da: Rund 150 jugendliche Damen und Herren identifizieren sich mit Liszt, mit Sarasate, mit Mendelssohn – und das so eindrücklich, dass dem Zuhörer die ein oder andere Gänsehaut überbleibt, weil sie so berührend gestalten.

Hochbegabten Solisten wie Larissa Cydlinksy auf der Geige, Marcus Hasenauer am Klavier oder den Sängerinnen Steffi Regner und Madeleine Schwaighofer wird ein Raum gegeben, um Bühnenerfahrung zu sammeln, und der enthusiastische Jubel des Publikums gibt auch diesem Konzept recht, das Pädagogik und Kunst gelungen vereint.

Ganz in der Schlusshoffnung des Mendelssohnschen Oratoriums: „Als dann wird Euer Licht hervorbrechen wie die Morgenröte“: So sei es.