Das schillernde Hollywood. Eine Hommage.

LITERATURHAUS / STEWART O’NAN

01/06/16 Eine Zeitreise. Das goldene Hollywood. Die 1930er. Im Mittelpunkt des Romans „West of Sunset“ von Stewart O’Nan stehen die letzten Jahre des großen amerikanischen Schriftstellers F. Scott Fitzgerald. Eine Zeit in der er alles hatte und alles verlor - Geld, Ruhm und Glück.

Von Anna Sophie Felser

Stewart O’Nan war am Dienstag (31.5.) im Literaturhaus zu Gast, stellte seinen neuen Roman „West of Sunset“ vor und entführte nach Beverly Hills samt Villen, Cocktails und legendären Gesichtern. Stewart O’Nan, wie F. Scott Fitzgerald ein amerikanischer Autor, erklärte humorvoll und launig sein Werk, erzählte Geschichten zu den umfangreichen Recherchen und Anekdoten aus den schillernden Jahren Hollywoods.

So bestand der englischsprachige Abend aus einer lockeren Mischung von Lesungen aus dem Original vom Autor selbst, Frage- und Diskussionsrunden geleitet von der Moderatorin Verena Holztrattner und Lesungen aus der deutschen Übersetzung, der Peter Arp seine Stimme lieh.

Der Roman umfasst die Jahren 1937 bis 1940: Eine herausfordernde und prägende Periode für Francis Scott Fitzgerald, der vor allem durch sein Werk „The Great Gatsby“ bekannt wurde. Eine Zeit, in der er zu viel trinkt, zu viel raucht und zu viel arbeitet. Seine Frau Zelda lebt aufgrund einer unheilbaren Krankheit in einem Sanatorium und auch das Verhältnis zu seiner Tochter lässt zu wünschen übrig. Als Drehbuchautor kommt er nach Hollywood – er hat keine Wahl, braucht das Geld. Bei einer der vielen Veranstaltungen lernt er die Reporterin Sheilah Graham kennen und lieben. Eine Frau, die ihn fasziniert, ihm als Muse dient. Es entsteht eine Liebesaffäre mit seiner Frau Zelda im Hintergrund.

“He was drunk and broke, everybody knew this – but respected him.” Everybody, das waren also Stars wie Dorothy Parker, Humphrey Bogart, Marlene Dietrich, Ernest Hemingway, Gary Cooper, Joan Crawford und viele andere.

Auf die Frage, was das Faszinierende an Fitzgerald sei, antwortete O’Nan im Literaturhaus: „He was in Hollywood till his end, writing screenplays. He had everything and lost it. So, he had to find himself again. And he re-found himself. I was interested in how do you lose everything and go on, carry on? I don’t know if this Fitzgerald existed outside my head. However, he was full of hope, ambition and skill.”

Und um dem großen Meister Fitzgerald selbst die letzten Worte zu überlassen: “Nothing was impossible – everything was just beginning.”

Bild: Literaturhaus/Philippe Matsas, Agence Opale; Cover des englischen Originals