Lesetempel mit Aussichtsturm

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02/07/13 „Fünf Jahre Stadt:Bibliothek in der Neuen Mitte Lehen sind eine Erfolgsgeschichte, mit der Integration der Panoramabar fügen wir nun eine einzigartige Attraktion hinzu“, so Bürgermeister und Kultur-Ressortchef Heinz Schaden anlässlich der Präsentation des „Lese-Lounge“-Konzepts.

Kaffeehaus schon, aber erst in zweiter Linie. Die Panoramabar, für die sich nicht und nicht ein Pächter finden wollte, wird nun zu einem Teil der Stadtbibliothek, ein „offener Platz für vielfältige Kultur-Nutzungen“. Sie soll Raum für Workshops und Veranstaltungen bieten. „Überdrüber, aber mittendrin“, so der Bürgermeister. Wenn ein Bauwerk so signifikant nach oben steht, ist es nicht schwierig, sich Schlagwörter auszudenken.

Die Panoramabar war von der UBM Realitätenentwicklung AG, die den Gebäudekomplex der Stadtbibliothek errichtet hat, für eine gastronomische Nutzung konzipiert worden. „Da beim Bau des Projekts Details dieser Nutzung noch nicht feststanden, wurde die Panoramabar im 'Edelrohbau' errichtet, um Nutzerwünsche flexibel und ohne verlorenen Aufwand realisieren zu können“, so die offizielle Diktion jetzt. „Edelrohbau“ meint nackt und leer.

Nun entsteht hier also eine Lese-Lounge mit Cafe-Tagesbetrieb, aber ohne Zwang zur Konsumation. „Kulinarium“ betreut dieses Cafe und wird auch das Catering bei weiteren Kultur-Nutzungen liefern. Man denkt an Filmpräsentationen, Ausstellungen, Talkrunden, Veranstaltungen mit Schulklassen und dergleichen. Die Fläche Panoramabar beträgt 250 m², inklusive Nebenflächen 316 m². Die Miete beträgt incl. Betriebskosten rund 4.700 Euro monatlich.

Bei einer Presse-Begehung heute Dienstag (2.7.) wurde auch die bisherige Erfolgsgeschichte der Stadtbibliothek am neuen Standort repetiert: Der Medienbestand wurde auf 180.000 Titel ausgedehnt, im Jahr 2012 zählte man 1,135 Millionen Entlehnungen gezählt (das ist ein Plus von 47 Prozent gegenüber dem Letztstand in der „alten“ Stadtbibliothek im Jahr 2008). Seit 2009 gab es in der Stadtbibliothek fast tausend Veranstaltungen, davon mehr als die Hälfte für Kinder und Jugendliche. Die digitale Bibliothek hat weiterhin steigende Entlehnungen; demnächst wird die 90.000 Entlehnung über den heimischen PC verzeichnet.
Ebenso gut angenommen werde die auf der anderen Seite der Wiese gelegene TriBühne Lehen als multifunktionale Veranstaltungs-Location. „So gesehen könnte die Panoramabar die kleine, feine Schwester der TriBühne werden und sich die Erfahrungen der letzten fünf Jahre wiederholen: Dass nämlich die Neuen Mitte Lehen kein guter Platz für Skeptiker ist“, so Heinz Schaden mit ungebrochenem Optimismus. Und er setzt gleich noch eins drauf: „Man kann nur einen Lesetempel bauen, niemals eine Lesehütte“. (InfoZ/dpk-krie)

www.stadt-salzburg.at
Bild: dpk-krie
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