Zum Kommentar Gnadenlos ausgezeichnet (4.8.)

05/08/11 Ich muss - mit Verlaub - immer ein bisschen schmunzeln, wenn ich solche Äußerungen über Herrn Schüssel lese wie gestern in Ihrem Kommentar mit dem Titel "Gnadenlos ausgezeichnet". Weil's faszinierend ist, woher kluge Beobachter der österreichischen Politlandschaft so viel Aggression nehmen.
Anders gesagt: Wenn Sie mit Herrn Schüssel, dem immerhin auch einige seiner Feinde Klugheit, Fleiß und Gestaltungswillen attestieren, so hart ins Gericht gehen, wie werden Sie dann dereinst über die amtierende Bundeskanzlerattrappe richten? Oder über die Nationalratspräsidentin, zu der immerhin der eigene Parteifreund Andreas Rudas schriftlich deponiert hat, sie könne nicht einmal fehlerlos "Guten Tag" sagen?
Na ja, vielleicht haben Sie an Herrn Faymann Qualitäten entdeckt, die mir bis dato verborgen geblieben sind - aber ich meine nicht die "Qualität", sich trotz einer tristen Performance mit der jährlichen Zahlung von EUR 2,400.000 (in Worten: zwei Komma vier Millionen) an Steuergeld (!) allein an die drei großen Boulevardzeitungen das politische Überleben zu erkaufen!
Und was die Koalition mit Herrn Haider betrifft: Ist Ihnen lieber, wenn die ÖVP mit einer Partei koaliert, deren vor ein paar Jahren höchste Repräsentanten schon mal einen mehrfachen Mörder (Udo Proksch) decken; deren aktueller Pensionisten-Chef (Karl Blecha) ein wegen Beweismittelunterdrückung und Urkundenfälschung rechtskräftig Vorbestrafter ist; und deren ehemalige Bundeskanzler von einer lukrativen On-off-Moral beseelt sind (Vranitzkys wohlfeile telephonische Euro-Beratung um ATS 1,000.000; Gusenbauers Konsulententätigkeit für den bekannten kasachischen Menschenfreund Nasarbajew)?
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Es geht mir nicht darum, Herrn Schüssel (oder Herrn Haider) zu verteidigen oder die SPÖ abzuwerten - ich staune nur über die bemerkenswerte Flexibilität des von Ihnen anscheinend angelegten Maßstabes.
Albrecht Haller, Wien

Zum Kommentar Gnadenlos ausgezeichnet (4.8.)

04/08/11 Ich stimme mit Ihren Bedenken gegenüber dem Wolfgang-Schlüssel-Preis vollkommen überein. Wenn Sie resümierend schreiben: “Man kann sich seine Preise eben nicht aussuchen”, dann kann ich allerdings nur erwidern: Aber ablehnen könnte man sie.
Christoph Janacs

Zur Glosse Huckleberry Bernhard (09.02.)

11/02/10 Auch die Mozart-Briefe sollte man schleunigst von allen den schrecklich unkorrekten Ausdrücken säubern ... Gehe jetzt ins Bazar zu einem Arbeitstreffen und habe große Lust auf einen "Mohr im Hemd" - äh, auf eine/n "mangelhaft bekleidete/n SchwarzafrikanerIn"
Gottfried-Franz Kasparek

Zum Gastkommentar {ln:Ungeboren und schon staats-verschuldet!} (5.5.)

10/05/10 Gratulation zum Gastkommentar - bringt es auf den Punkt!
Mag. Hans Holzinger, Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen - JBZ

Zum vermeintlich fehlenden Medien-Echo auf das Landesjugendsingen

27/04/10 Da findet nur alle 3 Jahre mit dem Landes-Jugendsingen eine Leistungs-Schau unserer Musikerzieher statt - und keiner nimmt Notiz davon. Über 2000 Jugendliche bereiten sich mit ihren engagierten Lehrern durchwegs intensiv auf dieses Ereignis vor.
Über jeden Furz, den irgend ein Linksaußen einer 3.Landes-Liga am Wochenende von sich lässt, berichten unsere Medien ausführlich - von der diesjährigen Großveranstaltung las ich nirgendwo eine Zeile. Auch am "Drehpunkt" ging der Event leider vorbei! Man berät einerseits in diversen Symposien über das kulturelle Desinteresse unserer jungen Leute und nimmt andererseits nicht daran Anteil, wenn sie  in vielfach tollen künstlerischen Leistungen an die Öffentlichkeit treten.
Es war mir ein Vergnügen diesen über 70 Chören in der Universitätsaula zuzuhören. Ich scheute keine Mühen, meinen gesamten Unterricht zu verlegen, um dabei zu sein. Große Bewunderung für die aufopfernden Chorleiter und deren Sänger mischt sich nun mit der Enttäuschung über das nicht vorhandene mediale Interesse.
Wolfgang Guttmann

Anmerkung der Redaktion: Im DrehPunktKultur gab es sehr wohl einen Vorbericht und auch die Ergebnisse des Wettbewerbs. - Bemerkenswert freilich: Außer einer Landeskorrespondenz-Meldung, beruhend auf PR aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Doraja Eberle, gab es absolut keine Medienarbeit seitens der Veranstalter (den Akzenten Salzburg).

Zur Glosse Bei Grünlicht: Applaus! (12.4.)

20/04/10 Ich hätte nicht zu hoffen gewagt, im von mir so geschätzten DrehPunktKultur eine Glosse zu bekommen, verfasst vom spiritus rector selbst. Ab jetzt gilt die „Unschuldsvermutung“ für mich nicht mehr. Ich oute mich gerne: als das „ Ober-Schweinsohr“!
Wohlgemerkt: Auch einem so scharfen Beobachter wie Ihnen kann einmal  eine empfindliche Fehldiagnose passieren. So war es wirklich nicht, sondern:
Die unendlich lange und überirdisch schöne Arie der überirdisch schön singenden Arianna löste in mir derartige Emotionen aus -auch mit 75 hat man noch solche -, dass ich mich nicht mehr halten konnte und zu klatschen begann. Voraus gegangen war mein Bravoschrei, der im Saal aus zwei verschiedenen Ecken wiederholt wurde. Auch mein Klatschen wurde spontan im Saal akzeptiert und fortgesetzt. Die Begeisterung war halt stärker als die musiktheoretischen Voraussetzungen: Wie nämlich eine Dacapo Arie funktioniert, habe ich im Laufe von 60 Jahren schon mitbekommen. Und ich bin sicher nicht der Einzige! Da ohnedies die Arie eine quasi Pause hatte, ist die Formulierung „ruinöses Dreinklatschen“ wohl übertrieben. Dass all die vielen spontan Mitklatschenden „Schweinsohren“ haben sollen, glaube ich Ihnen nicht.
Ich habe eine lange Liste von „unerwartetem, unüblichem“ Applaus: Angefangen mit einem Klatschinterruptus mitten in die "Schöne Müllerin" hinein (Mozarteum, Berchthold) bis zur TOSCA Renata Tebaldis unter Gavazzeni an der Scala 1959 in der Kirchen-Szene mit Scarpia.
Zum versöhnlichen Abschluss als Trost bezüglich Ihrer Sorge „um die Zuhör-Fähigkeiten vieler Zeitgenossen“: Denken Sie daran, dass Schweine nicht nur Ohren, sondern auch Herzen haben. Nach neueren Forschungen ist das Schweinsherz dem menschlichen geradezu unheimlich nahe verwandt.
Ferdinand Rudolf Dreyer

Zum Gastkommentar {ln:Sie sind doch besser als ihr Ruf!} (4.3.)

04/03/10 Ich möchte Ihnen ganz herzlich  für diesen engagierten Gastkommentar danken. Sie bringen Probleme zur Sprache, die von der Tagespresse viel zu wenig differenziert gesehen und präsentiert werden. - Deshalb möchte ich Sie ermuntern, "Auswüchse" unserer Gesellschaft weiterhin zu hinterfragen und in Kommentaren zu analysieren und diese in DrehPunktKultur zu veröffentlichen. Die Redaktion, dessen bin ich mir sicher, hat dafür ein offenes Ohr.
Ernst Hintermaier

Zum Kommentar {ln: Und wer erzieht die Eltern?} (22.2.)

24/02/10 Dem Kommentar ist nichts hinzuzufügen. Genau das ist auch meine langjährige Erfahrung bei Aufführungen mit und für Kinder und Jugendliche. Besonders problematisch wird es dann, wenn die Akteure selbst Kinder und Jugendliche sind: Da krabbelt das Geschwisterkind während der Aufführung auf die Bühne und schreit vor Vergnügen und die zuschauenden Eltern sind auch noch entzückt. Viele Zuschauer lassen sich dann auch noch davon ablenken und finden dieses kleine Kind reizend, was sie akustisch dann auch zum Ausdruck bringen. Natürlich ist jede Spannung dann dahin. Das gipfelt dann dahin, dass Eltern sogar mit agierenden Kindern, die nur im ersten Teil auftreten in der zweiten Hälfte mit Kind und Geschwisterchen nach Hause fahren. Wenn das Stück wirklich viel Spannung enthält, lassen sich Eltern trotz der Altersempfehlung nicht davon abhalten, das kleine Kind auch mit in die Vorstellung zu nehmen. Oft ist dann auch schon die Länge eines Stückes oder Konzertes für das kleine Kind zu viel. Die umfallende leere Flasche nach der Pause ist übrigens auch so eine Unart, die Spannung total verderben kann. Es wird wirklich Zeit, dass die Erwachsenen ein Gefühl dafür entwickeln, wie man sich bei Theateraufführungen und Konzerten benimmt, und dass es eine Wertschätzung den Künstlern (egal welchen Alters!) gibt! Manche wollen nur ihr Kind sehen und alles andere ist ihnen wurscht.

Sabine Zaunschirm

Zum Bericht {ln:Kulturboden im Keller versteckt} (3.2.)

05/02/10 Ich finde es gut, dass Sie über die Veranstaltung des YoCo "Ist Salzburg zu leise" berichten, denn es war ein toller Abend. Eine Korrektur muss ich aber dazu einfordern: „Kein einziger Vertreter der politischen Parteien der Stadt war bei der Diskussion anwesend.“ Es stimmt zwar, dass kein Vertreter da war, aber dafür war eine Vertreterin da, nämlich ich. Ich bin Gemeinderätin der Bürgerliste in der Stadt Salzburg, in der Funktion auch Jugendsprecherin unserer Fraktion und zudem Mitglied des Kulturausschusses in der Stadt.
Auch wenn ich keine öffentliche Begrüßung eingefordert habe, war ich doch dabei, habe mich bei der Diskussion eingebracht (im Zuge dessen ich auch vorgestellt wurde) und im Anschluss an die Diskussion noch einige gute Gespräche gehabt, die für mich und meine Arbeit als Gemeinderätin mit Fokus Jugend & Kultur sehr wertvoll waren. Der Fakt, dass ich die einzige politische Vertreterin war, zeigt auf, wen das Thema außerhalb von Wahlkampfzeiten interessiert.

Barbara Sieberth, Gemeinderätin der Bürgerliste / Die Grünen in der Stadt

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