Zum Kommentar Corona und Schule – ein Politikum (19.11.)

22/11/20 Ich habe zu diesem Thema keinen derart ausgewogenen und von Hausverstand geprägten Kommentar gelesen wie den von Wolfgang Stern. Endlich nennt jemand einige Dinge ohne Jammern und undifferenzierte Schuldzuweisungen beim Namen.
Den Schülern wird ja verschiedentlich suggeriert, dass sie die ärmsten seit dem Ende des 2. Weltkriegs seien, dass sie den Lernstoff durch die Einschränkungen nie mehr aufholen könnten und durch die erzwungene Reduzierung der Kontakte im Freundeskreis schwere psychische Schäden erleiden würden. Wenn man, wie im Kommentar, die Gesamtschulzeit mit dem nun leider erforderlichen Provisorium von wenigen Monaten in Relation setzt, so ergibt sich doch ein wesentlich undramatischeres als das immer wieder gezeichnete Bild.
Es scheint mir auch durchaus angebracht zu sein, einmal den Blick auf die Lebensumstände der Jugend in früheren Jahrzehnten zu richten. Dann verliert in diesem Punkt das so gerne an die Wand gemalte Katastrophenszenario an Gewicht.
Schließlich möchte ich, ganz ohne parteipolitische Begleitmusik, appellieren, nicht durch kleinliche Fehlersuche um jeden Preis sowie kontroverse, verunsichernde Aussagen mancher Experten die Motivation zur Eigenverantwortung zusätzlich zu schwächen.
Georg Weigl