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Mitmachen, wenn mal was los ist

SUPERGAU PINZGAU / ABSCHLUSS

02/06/25 „Ja, es gibt Bedarf nach mehr Begegnung mit der zeitgenössischen Kunst, dem etwas anderen Austausch, dem Gesehen-Werden. Es gibt eine Lust am gemeinsamen Gestalten von Zukunft und Miteinander mit anderen Mitteln und neuen Gesten.“ Supergau-Leiterin Tina Heine zum Abschluss des Festivals am Sonntag (1.6.) im Pinzgau.

Die Feuerwehr und andere liefern die Schrottautos für die Installation Happy Hour in der Disco Coupé nach Hollersbach. Klar machen sie das für die Kunst. „Sag halt Bescheid, wenn Du noch was brauchst“. Elfriede bringt Strudel und am Freitag noch zwei frische Laib Brot im Infokiosk in Mittersill vorbei, fürs Team, mit Butter und Honig. „Ihr müsst doch mal was Gscheites essen, wenn ihr so hackelt.“ In Litzldorf wird für die Künstlerinnen und Künstler von den Superstadln Kaffee gekocht, ein Generator besorgt, die Wiese nochmal gemäht. Und die Lehrerinnen vom BORG in Mittersill haben mit ihren Schülern ganz eigene Projekte für das Festival auf den Weg und zur Ausstellung gebracht: „Man muss doch mitmachen, wenn mal was los ist!“

Was war es und was bleibt von einem Kunstprojekt, das sich an ungewöhnlichen Orten im öffentlichen Raum zu Diskussion und Experiment traf? Eine offene und vernetzte Region, die nicht scheu ihre Ressourcen, ihre Gastfreundschaft und Kooperation angeboten hat und so eine lohnende temporäre Kunstlandschaft schuf. Die Besucherbeteiligung sei bei jedem Wetter sehr hoch gewesen, die die angebotenen Touren waren oft ausgebucht, so die Veranstalter. „Verbunden haben sich viele der Projekte nicht nur durch den offenen und teils humorvollen Ansatz, sondern auch die Künstler Einheimischen untereinander.“

Das BORG Mittersill bewies wieder seine Rolle als aktiver kreativer Mitgestalter in der Region, so wie beim Komponistenforum Mittersill, dem Festival Literatur findet Land in Neukirchen. Die Schülerinnen und Schüler beteiligten sich mit viel Engagement, unterstützt von Direktorin Gudrun Mittermüller-Seeber und den Professorinnen Petra Hochwimmer und Natalie Gantner. Für die Veranstalter bedeutet diese Zusammenarbeit einen enormen Mehrwert, denn die Schüler bringen ihre eigenen Projekte ein und knüpfen wertvolle Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern.

Besonders eindrucksvoll zeigt das Projekt HEIMAT[T]RAUM die kreative Auseinandersetzung mit Heimat und Identität. Die Schüler haben einen Raum geschaffen, der nicht nur physisch existiert, sondern auch als Ort des gemeinsamen Wachsens verstanden wird. Ihre Texte und Kunstwerke laden dazu ein, diesen Raum auf individuelle Weise zu betreten und darin eigene Gedanken zu entfalten. Die Künstlergruppe Café Ibiza (Gabriel Jacobs, Alexander Klapsch, Antonia Leicht, Konrad Schlüter, Sophie Schwarz) – setzt mit ihrem Projekt SUPER STADTL: In die Binsen gehen die gemeinsame Wiederbelebung der Heustadl im Supergau-Festival 2025 um.

Auch das Land Salzburg als Initiator und Veranstalter des Supergau-Festivals zieht eine positive Bilanz. Das Ziel bzw. der Plan, eine ganze Region im ländlichen Raum aus künstlerischer Perspektive zu erzählen, sei wieder aufgegangen. Die geförderten Projekte konnten allesamt wie geplant umgesetzt werden und trotzten mit großer Leidenschaft den teils schwierigen Wetterverhältnissen in der ersten Festivalhälfte. „Ein besonderer Dank gilt daher allen teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern, dem Supergau-Team rund um Tina Heine, den vielen Kooperationspartnern und Helfern, dem neugierigen Publikum und den Medien, die uns großartig unterstützt haben“, so Matthias Ais vom Land Salzburg.

Wie es mit Supergau weitergeht: demnächst startet die Ausschreibung fürs nächste Festival 2027 im Tennengau. 2029 wird dann der Pongau zum Supergau für zeitgenössische Künste. (Supergau)

www.supergau.org
Bilder: Supergau / Henry Schulz

 

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