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Die Chancen der Digitalisierung

MARIAPFARR / HEIMATMUSEUM

20/08/21 Wohl einletztes Mal klettern die Thermometer auf hochsommerliche Temperaturen. Um kühlen Kopf zu bewahren, ist der Lungau auch an Hitzetagen eine gute Adresse. Dort ist es so kühl, dass man mitten im Sommer sogar übers Weihnachtslied Stille Nacht nachdenken kann.

Warum gibt es in Mariapfarr einen Josef-Mohr-Platz? Es war nicht nur so, dass der Namensgeber dort als Priester wirkte. In einem der langen Lungauer Winter des Jahres 2016 hat er sich hingesetzt und sich den Text fürs Weihnachtslied Stille Nacht, heilige Nacht ausgedacht. Drum trägt sein Ur-Manuskript auch eine vermeintlich „fasche“ Jahreszahl. Erst 1818, also zwei Jahre später – Josef Mohr war unterdessen im Flachgau tätig – kam der Priester mit Franz Xaver Gruber zusammen, der den Text in Noten setzte.

Guter Grund also, dass man in Mariapfarr ein Pfarr-, Wallfahrts- und Stille Nacht Museum betreibt, das vor drei Jahren baulich und nun auch technisch auf den neuesten Stand gebracht wurde. Die Pilgergeschichte an dem Ort mit der ghrößten Pfarrkirche Salzburgs ist übrigens mindestens ebenso interessant, aber wohl weniger publikumsträchtig.

Und das Stichwort Frieden liefert auch Thema für einen eigenen Museumsbereich. Dazu gibt’s ja eine Schnurre: Die Truppen Naloleons seien gerade zu Ostern in den Lungau eingefallen. Da gibg's los mit Böllerei und Osterfeuern, worauf die feinde das Hasenpanier ergriffen hätten... Hat natürlich nichts mit der Realität zu tun.

Christa Pritz ist Präsidentin der Stille Nacht Gesellschaft und Kulturvermittlerin im Museum. „Der große Umbau im Jahr 2018 war bereits ein Highlight mit all den Restaurationen und Erweiterungen. Mit den neuen digitalen Angeboten wird das Erlebnis im Museum perfekt abgerundet.“ Pfarrer Bernhard Rohrmoser: „Wir sind hier sehr vorsichtig, um Josef Mohr aber auch Franz Xaver Gruber ganz ohne Kitsch gerecht zu werden, damit sie sich nicht im Grab umdrehen müssen.“

KunstgeschichtlichInteressierte fühlen sich vielleicht mehr von den kirchlichen Schätzen aus der benachbarten Basilika angesprochen. Das Gotteshaus dort, 923 schon als „ecclisia ad lungovue“ erwähnt, gilt als die Urpfarre im Lungau. Die Wallfahrt geht aufs 12./13. Jahrhundert zurück und erlebte im 15. Jahrhundert den größten Zulauf.

Im Museum jetzt also feine digitale Optionen. Um das Museum auch online verfügbar zu machen, sind die Inhalte bald auch im Netz verfügbar. „Auch wenn der Besuch vor Ort durch nichts zu ersetzen ist, wird durch virtuelle Rundgänge ein ganz eigenes Erlebnis der digitalen Kulturvermittlung geschaffen und gleichzeitig die Barrierefreiheit erhöht“, so LHStv. Heinrich Schellhorn kürzlich bei einem Museums-Augenschein. Das Land Salzburg hat die Touchscreens mit Mitteln aus dem Covid-19-Sonderförderprogramm mit 4.300 Euro sowie weiteren 1.740 Euro für die Übersetzung gefördert. (Landeskorrespondenz/dpk-krie)

Bilder: Imagefilm Land Salzburg

 

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