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Was Soldaten zu erzählen hatten

HINTERGRUND / RADIOFABRIK / RADIOPREIS DER ERWACHSENENBILDUNG

23/01/15 Die Ehre ist ja schon eine Art Routinesache. Keine Frage, dass die Radiofabrik einen der Radiopreise der Erwachsenenbildung einheimst. Gestern Donnerstag (22.1.) war es zum achten Mal in Folge so weit.

Die Frage ist also nicht, ob einer der Preise nach Salzburg geht, sondern höchstens: Für welche Schiene? Diesmal ging es um die Sendung „Stimmen aus den Schützengräben – Zeugnisse von den Fronten des Ersten Weltkrieges“ von Matteo Coletta.

Die Radiofabrik-Sendereihe des jungen Italieners erinnert an die Soldaten, die vor hundert Jahren im Ersten Weltkrieg gekämpft haben. Matteo Coletta spricht aber in seinen zwanzig Beiträgen nicht über sie, sondern er lässt sie selbst zu Wort kommen: In Briefen und Tagebucheinträgen, aber auch in literarischen Texten und in alten Original-Tonaufnahmen. Da sind also die Stimmen von Soldaten, die in verschiedenen Uniformen und an unterschiedlichen Fronten gekämpft haben: Österreicher, Italiener, Deutsche, Franzosen, Engländer. Sie erzählen jeweils ein Stück ihrer eigenen Geschichte, und gemeinsam sind sie ein Teil unserer Geschichte. Alle Texte und Zeugnisse sind in ihrer Originalsprache zu hören. Die Soldaten stehen sich als Feinde mit verschiedenen Sprachen und Kulturen gegenüber, aber: Sie leiden unter dem gleichen Hunger, der gleichen Kälte, dem gleichen Elend.

Matteo Coletta (25) ist seit Februar 2014 als Europäischer Freiwilliger in der Radiofabrik tätig. Der Europäische Freiwilligendienst bietet jungen Menschen die Möglichkeit, für bis zu ein Jahr ins Ausland zu gehen und sich dort in einem gemeinnützigen Projekt zu engagieren. Matteo Coletta aus Italien ist der 13. EU-Freiwillige in der Radiofabrik und wird im Februar von einem jungen Mann aus Ägypten abgelöst.

„Fast alle EU-Freiwilligen haben eigene Radiosendungen gestaltet, aber Matteo ist der erste, der es mit seiner sehr ambitionierten Sendereihe zum Radiopreis schafft. Er hat sehr viel Zeit und Engagement in die Recherche und Produktion investiert und das Ergebnis ist wirklich beeindruckend“, freut sich Radiofabrik Programmkoordinatorin Eva Schmidhuber.

Am Donnerstag (22.1.) wurde der Radiopreis der Erwachsenenbildung zum 17. Mal im Radiokulturhaus in Wien vergeben. Drei der sechs Preise gingen an die ORF-Radios Ö1 und Radio OÖ, ein Preis an das Freie Radio Salzkammergut , einer an das Freie Radio Orange in Wien. Die Radiofabrik in Salzburg gewann in der Sparte Kurzsendungen.

Auch Radiofabrik-Geschäftsführer Alf Altendorf ist begeistert: „Es scheint, als hätte die Radiofabrik ein Abo auf den Radiopreis: Seit 2007 sind wir jedes Jahr unter den PreisträgerInnen, Nominierungen gibt es meist mehrere. Das sagt viel über die Qualität unseres Programms, denn außer uns schaffen das nur noch Ö1 und Radio Orange, das Freie Radio in Wien.“ (Radiofabrik/dpk)

Alle Ausgaben der Reihe "Stimmen aus den Schützengräben" können online nachgehört werden -  blog.radiofabrik.at
Bild: Radiofabrik

 

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