Imagination in 1400 Tagen des Krieges

IM PORTRÄT / ALMA LAZAREVSKA

13/11/12 „Eine eigensinnige und eben darum gültige Replik auf den Krieg“ hat die bosnische Autorin Alma Lazarevska geschrieben. Ihr Erzählband “Tod im Museum moderner Kunst" ist dieser Tage auf Deutsch erschienen und wird morgen Mittwoch (14.11.) von prolit im Literaturhaus präsentiert.

altIn Bosnien ist dieses Buch 1996 erschien und vom Bosnischen Schriftstellerverband als bestes Buch des Jahres gewürdigt worden. Amla Lazarevska schrieb eine eigensinnige und eben darum gültige Replik auf den Krieg: Im Erzählen gelingt es ihr, „einen Anschein von Alltag aufrechtzuerhalten, Nebensächliches in den Blick zu nehmen“. Vor allem gelingt es ihr, „sich der übermächtigen Logik zu entziehen, die das Leben unter den Bedingungen des Kriegs in ein Drinnen und ein Draußen, in ein Hier und ein Dort teilt“. Und schließlich schlägt die Autorin eine imaginäre Bresche in die Wüsteneien des Kriegs „hinaus aus der belagerten Stadt ins New Yorker Museum für Moderne Kunst“.

Alma Lazarevska, geboren 1957, lebt als Publizistin und Schriftstellerin in Sarajevo. In deutscher Übersetzung sind von ihr Erzählungen in Anthologien erschienen sowie der Roman “Im Zeichen der Rose". Dieser ist wie ihr neuestes Buch im Drava Verlag erschienen.

Mit Alma Lazarevskas neuestem Buch “Tod im Museum moderner Kunst" wird einer der wichtigsten Prosatexte zeitgenössischer bosnischer Literatur in deutscher Übersetzung (von Mascha Dabic und Elena Messner) zugänglich sein. Entstanden sind die sechs miteinander verwobenen Erzählungen während der 1400 Tage dauernden Belagerung Sarajevos. Vor dem Hintergrund des Kriegs und dem dadurch gewaltsam aufs Äußerste verengten Horizont entfaltet Alma Lazarevska ein feines Gewebe von Mikrogeschichten, die sich über Zeiten und Räume spannen, in dem eines aufs andere verweist und doch alles offen bleibt.

"Wir freuen uns", so Petra Nagenkögel vom Literaturverein prolit, "mit Alma Lazarevskas soeben auf Deutsch erschienenen Erzählband 'Tod im Museum moderner Kunst' eines der ganz wesentlichen Bücher der bosnischen Gegenwartsliteratur präsentieren zu können.“ (prolit/dpk)

Alma Lazarevska/"Tod im Museum moderner Kunst": Buchpräsentation,Lesung & Gespräch auf Bosnisch und Deutsch: Mittwoch (14.11.) 20 Uhr, Literaturhaus - www.literaturhaus-salzburg.at
Bild: prolit