Domschweitzer kritzelten auf die Marmorwände!
DOM / KINDER-WEBSITE
02/10/11 Eine Lederhose für den Salzburger Erzbischof? Voll daneben. Auch mit der Krawatte liegt man falsch. Aber eine Stola oder gar ein Pallium – das gehört zur liturgischen Kleidung bei einem Hochamt im Dom.
Von Reinhard Kriechbaum
Ein Erzbischof als virtuelle „Anziehpuppe“: Das ist eines der pädagogischen Module auf der neuen Kinder-Website über den Salzburger Dom: MeinDeinDom.at
heißt sie. Dommuseum und der Kunstvermittlungs-Verein ARTgenossen haben gemeinsam mit der Medienkünstlerin Elisabeth Leberbauer diese Seite konzipiert. Die Inhalte sind von den Kindern selbst wesentlich mitbestimmt und mitgestaltet worden.
Was hat der bunte Vogel im Logo zu suchen? Auch das Vorbild ist bunt, wenn auch zurückhaltender in Gold und Emailfarben: Es ist die Hostientaube, eines der Prunkstücke des Dommuseums. In Limoges verstand man sich besonders auf diese kunsthandwerkliche Technik.
In den letzten Monaten haben über 260 Kinder und Jugendliche engagiert an den Inhalten gearbeitet und sich intensiv mit dem Salzburger Dom beschäftigt. Mit Unterstützung von Doris Oberholzer und Petra Schlagbauer vom Verein ARTgenossen und Elisabeth Leberbauer entstanden dabei Filme, Texte, Zeichnungen, Fotografien und O-Töne, die den Salzburger Dom auf verschiedenste Art und Weise erlebbar machen.
Löwen im Dom? Sie sind aus Bronze und tragen das 700 Jahre alte Taufbecken. Sogar Einhörner und Schlangen finden sich als Bildwerke im Gotteshaus. Und eine schiefe Kuppel! Vieles gibt es im Salzburger Dom zu erkunden – sowohl online wie auch mit einem realen Rallye-Bogen, den man sich downloaden kann, geht man auf Entdeckungsreise. Dass Soldaten aus der Leibgarde des Fürsterzbischofs Paris Lodron vor ungefähr 370 Jahren Zeichnungen in denMarmor geritzt haben, mag viele Leute überraschen – und die Kinder noch viel mehr: Jedenfalls sollten sie sich heutzutage nicht erwischen lassen beim Beschmieren oder Ritzen von Kirchenmauern!