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Besser Mini-Salzburg als Schule

HINTERGRUND / KINDERSTADT

28/06/11 Eine andere Version von Schule: Die schwedische Stadt Bålsta hat Schulklassen durch einen Betrieb ersetzt, wie er auch in der Salzburger "Kinderstadt" - ab morgen, Mittwoch (29.6.)  im Volksgarten und in der Eisarena - herrscht.

Dass Kinderstädte und ihr modellhaftes Lernen auch „in Echt“ funktionieren, das führt man in der schwedischen Stadt Bålsta vor. In ihrem Schulzentrum mit rund 1.000 Schülerinnen und Schülern gibt es keine traditionellen Schulklassen mehr. Aber dafür multifunktionale Lernlandschaften für Kinder jeder Altersstufe und aller Begabungen. Passenderweise nennt sich das Schulzentrum „Futurum“.

Im Futurum lernen Schüler nicht arbeitsteilig, getrennt nach Schulfächern wie Schwedisch, Mathematik oder Musik. Sie behandeln den Lernstoff problemorientiert, in Projekten. Um diese Projektarbeit zu ermöglichen, ist die Schule auch baulich komplett neu konstruiert worden. Statt kasernenartigen langen Gängen, wie in unseren Breiten großteils noch üblich, gruppieren sich Labore, Gemeinschafts- und Projekträume oder Studierstuben zu kleinen baulichen Einheiten, lichtdurchflutet, bunt und voll mit Pflanzen. Der Lehrplan in dieser Ganztagsschule wird selbstverständlich erfüllt, regelmäßige nationale Leistungstest belegen, dass dieses Modell funktioniert.

So weit ist man in Salzburg noch nicht, aber wie immer um die Schulschluss-Zeit gibt es auch hier "Mini-Salzburg". Es ist Salzburgs größtes Kinder(ferien)programm und wird vom social-profit-Verein Spektrum veranstaltet.

Die inszenierte Welt eröffnet die Möglichkeit probeweise im Spiel, aber in ernst genommenen Rollen, Politik direkt zu spüren, selbst zu entscheiden und zu handeln. Wie funktioniert Demokratie, welche Faktoren beeinflussen den Wirtschaftskreislauf, wie entstehen Regeln und Gesetze und wer verändert sie?

Die Antworten erarbeiten sich die Kinder und Jugendlichen durch eigenes Tun. Sie setzen sich freiwillig mit Themen auseinander, die sie in anderen Zusammenhängen oft als abstrakt oder uninteressant bezeichnen. Denn Spaß und Bildung sind keine Gegenspieler, sondern bedingen einander.

Beim AMS der Kinderstadt werden 600 Jobs und Studienplätze vergeben, fünfzig Spielstationen sind immer in Betrieb, zehn weitere bieten an verschiedenen Tagen jede Menge Abwechslung: Nachrichten moderieren bei „Mini-TV“, in der Tischlerei einen Schaukelstuhl zimmern, Temperaturen messen oder im Dunkelcafé die Welt ertasten - und dann die verdienten „Salettis“ für eine Bootsfahrt, eine Zirkusvorstellung oder eine neue Frisur ausgeben. Wie im echten Leben gibt es Firmengründungen, Pleiten, glückliche und unglückliche Hochzeitspaare und mehr oder weniger beliebte Jobs. In den drei Wochen präsentiert sich Mini-Salzburg als Schauplatz gelebter Kinderdemokratie, zweimal wird in dieser Zeit eine neue Stadtregierung gewählt.

Spiel ist eben doch die beste Art, mit Mitteln der Fantasie die Realität zu erobern.

Kinderstadt "Mini-Salzburg 2011" für Kinder von 7 bis 14 Jahren. Eisarena/Volksgarten, Hermann-Bahr-Promenade, 29. Juni bis 16. Juli, träglich außer Montag, 11-18 Uhr. Einmaliger Eintritt 5.-, Tageseintritt 2.- www.minisalzburg.spektrum.at
Bilder: Verein Spektrum

 

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