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Ein Liedlein im Freien wenigstens?

CORONA / LOCKERUNGEN

02/03/21 Man wird bescheiden: Wenn am 15. März für Schülerinnen und Schüler gemeinsame Outdoor-Sportaktivitäten möglich sind – vielleicht könnten sie dann auch im Freien singen? Das zu erlauben, „ersucht“ der Österreichische Musikrat.

Von Reinhard Kriechbaum

„Bei zunehmend schönem Wetter und epidemiologisch abgesichert durch das regelmäßige Testen an den Schulen sowie durch die Einhaltung der Abstandsregeln sehen wir diesbezüglich die gleichen Voraussetzungen gegeben wie im Sport“, heißt es heute Dienstag (2.3.) in einem Schreiben des Österreichischen Musikrats an drei Minister (Kultur, Bildung, Gesundheit).

Selbst die kleinsten Brötchen machen im Moment die Kultur glücklich – wenn sie auch davon nicht satt wird. Am Montag (1.3.) ist lang über Öffnungsschritte diskutiert worden. Mit mehr als einer Stunde Verspätung sind Bundeskanzler Kurz und seine üblichen Begleiter nach 18 Uhr erst vor die Presse getreten. Lockerungen für die Kultur? Auf den Osterhasen als Kultur-Öffner zu hoffen – da könnte man gleich ans Christkind glauben.

Vorarlberg ist gut dran mit einer Sieben-Tage-Inzidenz um die 70. Zum Vergleich: Der Salzburg-Wert beträgt mit heutigen Tag (8.30 Uhr) 211,5 – gegenüber 189 gestern Montag. Er ist also drei Mal so hoch wie jener im Vorzeige-Bundesland westlich des Arlbergs. 161 ist der aktuelle Durchschnittswert in Österreich.

Nur in Vorarlberg also dürfen am 15. März Gastronomie, Sport und Kultur wieder hochfahren. „Wir stellen uns als Pilotregion zur Verfügung“, formulierte es Landeshauptmann Markus Wallner. Freilich: Der Umfamg und die Rahmenbedingungen werden erst in den nächsten Tagen konkret dingfest gemacht werden: Landeshauptmann Wallner hat in dem Pressegespräch die Sache durchaus relativiert. Es gehe fürs Erste vor allem darum, Kindern und Jugendlichen mehr Freiheiten zu gewähren.

Was die Gastronomie anlangt, ist in den anderen Bundesländern der 27. März ein Stichtag. Und da geht es vorerst nur um die Gastgärten, denn „draußen ist besser als drinnen“, wie es der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig formulierte. Mehrmals wurde nun betont: „Regulierte“ Treffen in der Öffentlichkeit, also in den Schanigärten, seien besser als Familientreffen im Wohnzimmer. Am Hineintesten auch in die Schanigärten führt sowieso kein Weg vorbei, und die nächtliche Ausgangssperre ab 20 Uhr dürfte auch aufrecht bleiben. Aber wir sind besser dran als das Berchtesgadener Land, wo die Schulen morgen Mittwoch (3.3.) wieder dicht machen. Bei einem Inzidenzwert, der bloß halb so hoch ist wie derzeit in Salzburg.

Konkretes für die Kultur hat man im Pressegespräch nicht erfahren, nur das: Es gebe eine „Öffnungsperspektive noch im April“. Gesundheitsminister Rudolf Anschober sprach sogar vom „nächsten Schritt für die Kultur im April/Mai“, wobei er sich dann aber auf April korrigierte. „Wir wollen Ostern gut erreichen“, so der Gesundheitsminister. In der ZiB 2 hat Anschober dann konkret den 15. April als Start-Option für die Kultur benannt.

Für die Osterfestspiele sehen wir schwarz. Vielleicht also doch besser, in der zweiten Hälfte ein Liedlein unter freiem Himmel anzustimmen. Gar lustig wird’s nicht klingen.

 

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