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„Gefühlvolle Botschaften“ für potentielle Gäste

HINTERGRUND / TOURISMUS

05/05/20 Verbindliche Aussagen zu den Festspielen lässt sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer derzeit natürlich nicht entlocken. So war es auch in einem Pressegespräch zum Thema Sommertourismus heute Dienstag (5.5.). Dass es Festspiele – in welcher Form auch immer – geben werde, hat Haslauer unlängst angedeutet.

Jedenfalls beginnt jetzt eine Werbeoffensive um österreichische Gäste. Für diese Marketingoffensive für Österreich-Urlaub im Sommer werden für Fernmärkte vorgesehene Werbegelder umgeschichtet und sie wird obendrein mit zwei Millionen Euro zusätzlich ausgestattet.

Weitere Hilfsmaßnahmen: Tourismusverbände bekommen vom Land Vorauszahlungen, weil den Unternehmen Tourismusbeiträge bis Jänner 2021 gestundet werden bzw. diese in Raten abbezahlt werden können. Weiters hat das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus gemeinsam mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) ein Maßnahmenpaket für die Branche geschnürt, um die Liquidität der Unternehmen trotz Umsatzausfällen aufrecht zu erhalten.

„Zirka 230.000 Betten stehen in Salzburg derzeit leer“, so Landeshauptmann Haslauer in dem heutigen Pressegespräch. Nach fünfzig Schließtagen in Hotellerie und Gastronomie habe man jedoch „die Sommersaison noch nicht aufgegeben“. Wiedereröffnen kann man ab 15. bzw. 29. Mai. „Begeistern wir neue Stammgäste, halten wir die Wertschöpfung in der Region“, so Haslauer. Auch Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus GmbH, übt sich in Zweckoptimismus: „Es wird ein anderer Sommer werden, aber auch ein ganz besonderer, unvergesslicher, mit anderen Prioritäten wie Naturerlebnis und Achtsamkeit und Entschleunigung.“

13,2 Millionen Nächtigungen hat das Salzburger Land im Sommer 2019 verzeichnet, man zählte 4,1 Millionen Gästeankünfte. Die größte Gruppe machten die deutschen Touristen mit einem Marktanteil von 40 Prozent aus, danach folgen Österreicher. Sie stellen knapp ein Viertel, 23 Prozent. Leo Bauernberger: „Für mich ein Beleg, dass das Salzburger Land genau das hat, was die Gäste aus Österreich wollen: Natur wie Berge und Seen, ein tolles Erlebnisangebot sowie Kultur und nicht zuletzt Gastfreundschaft.“

Salzburger machen natürlich auch Urlaub in Salzburg: Sie brachten es im Vorjahr auf 160.000 Ankünfte und eine halbe Million Nächtigungen. Mit 700.000 Nächtigungen stellen Wiener den größten Inländer-Anteil, gefolgt von Niederösterreichern (625.000) und Oberösterreichern (575.000).

Zwei Drittel der Österreicher verbringen ihren Haupturlaub im Ausland – genau dieses Potential will man heuer ansprechen. „Wir wollen keine klassische Werbung machen, sondern die Menschen verstehen, sie mit gefühlvollen Botschaften zu einem Urlaub in Salzburg ermutigen“, erklärt Bauernberger. Christian Salic, Gestalter der Kampagne, ergänzt zu dieser ersten Werbephase: „Das erste Mal wieder an Urlaub denken: Mit diesem Gefühl wollen wir in den kommenden Tagen die Sehnsucht wecken und Vorfreude verbreiten.“ Die zweite Phase der Kampagne Mitte bis Ende Mai werde dann verdeutlichen „So geht Urlaub im Salzburger Land“.

Freilich, die Botschaft gelte, „wenn es möglich ist, dass die Grenzen geöffnet werden können, natürlich auch unseren deutschen und tschechischen Nachbarn“, so der Salzburger Tourismuschef Leo Bauernberger. Man sei werbetechnisch flexibel könne innerhalb weniger Tage reagieren, wenn Grenzen geöffnet werden. „Je nach der Entwicklung in den Nachbarländern wird die Kampagne ausgeweitet.“

Daten und Fakten zum Salzburger Tourismussommer 2019: Rund 40.000 Arbeitsplätze sind in Salzburg direkt vom Tourismus abhängig, nicht mit gerechnet jene Branchen, die indirekt davon leben. Hinsichtlich der Lieblingsdestinationen der Österreicher liegt das Bundesland Salzburg an dritter Stelle (19,1 Prozent der inländischen Gäsrte fahren in die Steiermark, 16,7 Prozent nach Kärnten, 13,8 Prozent nach Salzburg'). Und warum kommen die Sommergäste, die übrigens zu 40 Prozent im Familienverband anreisen? 79 Prozent des Wanderns wegen, 48 Prozent zum Baden, 31 Prozent zum Radfahren. Bei den Mountainbikern ist Salzburg die beliebteste Destination Österreichs. Auffallend in einer vom Land Salzburg gestern Montag (4.5.) verbreiteten Info-Graphik: Für 41 Prozent ist „Essen gehen“ ein Motiv, wogegen der Besuch von Kulturveranstaltungen offenbar statistisch nicht ins Gewicht fällt oder für die Touristiker einer Nachfrage nicht lohnte. (Landeskorrespondenz)

Bilder: dpk-krie
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