Festungssturm mit iPad und Rollator

FESTUNG HOHENSALZBURG / BARRIEREFREIHEIT

22/08/19 Nach zehn Monaten Bautzeit wurde der neue Aufzug im ehemaligen Hochbehälter neben dem Glockenturm der Festung Hohensalzburg fertiggestellt. Damit ist es für Besucher im Rollstuhl ab sofort möglich, den Innenhof der Burg zu besichtigen. Auch die Mitte September zu eröffnende neue Ausstellung im Zeughaus wird barrierefrei zugänglich sein.

Die Salzburger Burgen und Schlösser (SBSB) arbeiten seit Jahren daran, ihre Besucherangebote barrierefrei zu gestalten. „In denkmalgeschützten, historischen Gebäuden wie der Festung Hohensalzburg, der Burg Werfen oder der Burg Mauterndorf ist das eine große Herausforderung“, sagt SBSB-Geschäftsführer Max Brunner.

Als wichtige Etappe wurde nun der Aufzug eröffnet, der die Panoramaterrasse mit dem Burghof verbindet: „Damit ist es Besuchern mit Bewegungseinschränkung ab sofort möglich, von der Bergstation der Festungsbahn in den Burghof zu gelangen. Von dort können weite Teile der Außenbereiche besichtigt werden.“

Auch die Burgschenke, der Shop und die Kuenburgbastei mit ihrer „traumhaften Aussicht“ seien somit zugänglich. Barrierefreie Toiletten befinden sich neben dem Info Point sowie im Inneren des Festungsrestaurants. Der Aufzug ist für maximal 14 Personen zugelassen. „Bereits in den ersten drei Wochen Probebetrieb konnten wir rund 16.000 Fahrten mit dem Aufzug verzeichnen. Hochgerechnet ergibt das rund 250.000 Fahren pro Jahr. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, dass es sich um eine richtige und wichtige Investitionsentscheidung handelt“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl kürzlich in einem Pressegespräch. Festungs-Mitarbeiter hätten bestätigt, dass sich seit Inbetriebnahme des Aufzuges mehr Besucher mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl im Burghof aufhalten. Solche Nutzerzahlen belegen die Notwendigkeit der Investition von alles in allem rund 800.000 Euro. „Natürlich trifft man in einem Gebäude wie der Festung Hohensalzburg auf schwierige Bauverhältnisse“, erinnert Architektin Heide Mühlfellner an den Denkmalschutz. Dank der im Vorjahr eingebauten Hochwasserbehälter und der Rampe habe die Modernisierung sehr schonend vorgenommen werden können. Es musste „kaum“ in die historische Substanz eingegriffen werden. Auch die Mitte September zu eröffnende neue Ausstellung im Zeughaus werde für alle Besucher zur Gänze barrierefrei zugänglich sein.

Nach wie vor nicht barrierefrei zugänglich bleiben weite Teile der Innenräume. Um Besuchern mit Gehör- oder Bewegungseinschränkung trotzdem einen guten Einblick in die Sehenswürdigkeiten zu geben, bietet die Festung eigens entwickelte Guides auf dem iPad an. Sie zeigen die verschiedenen Stationen und erklären ihre historische Bedeutung. Die Guides sind für gehörlose Besucher auch in Lautsprache verfügbar. Für Besucher mit Seh-Beeinträchtigung gibt es eine Brailleschrift-Infotafel beim Salzmagazin. Die Mitnahme von Assistenzhunden ist auf der Festung Hohensalzburg erlaubt. Rollstuhlfahrer sowie eine Begleitperson haben kostenlosen Eintritt zur Festung. (SBSB)

Bilder: SBSB (1); dpk-klaba (2)