Größerer Kultur-Hunger denn je

HINTERGRUND / HUNGER NACH KUNST UND KULTUR

17/04/18 Seit elf Jahren gibt es nun die Aktion „Hunger nach Kunst und Kultur“ in Salzburg. Mehr als 70.000 Salzburger nutzten in den vergangenen elf Jahren das Angebot, kostenlos Kultureinrichtungen zu besuchen. Mittlerweile beteiligen sich 74 Einrichtungen in Stadt und Land.

Salzburg war das erste Bundesland außerhalb Wiens, das den Kulturpass eingeführt hat. Ausgehend von der freien Szene haben sich im Laufe der Jahre immer mehr Salzburger Kulturhäuser und -initiativen der Aktion angeschlossen. War der Kulturpass mit Einführung Jänner 2006 an ursprünglich vierzig Orten gültig, so hat sich die Zahl auf derzeit 74 Kulturinstitutionen im Bundesland erhöht. „Wir bekommen stets sehr gute Rückmeldungen von Menschen, die den Kulturpass nutzen. Darunter sind viele Familien mit Kindern“, so Brigitte Buchacher von der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ (im Bild zweite von links, neben Gerard Es, Landesrat Schellhorn, Monika Wagner, Thomas Randisek und Robert Buggler).

Allein im vergangenen Jahr nutzten knapp 10.000 Menschen den kostenlosen Eintritt beispielsweise in Theater oder Museen. „Kultur wird dadurch barrierefreier, sprich: für alle leichter zugänglich. Ohne Initiativen wie diese wäre Salzburg um vieles ärmer“, so Schellhorn, der als Landesrat sowohl für die Kultur wie für Soziales zuständig ist. Die Interessen überschneiden sich also bei dem Thema. Für Schellhorn ist „Hunger nach Kunst und Kultur“ eine eine Erfolgsgeschichte, die auch zum Nachdenken anregt: „Solange es Menschen gibt, die sich den Zugang zur Kultur kaum oder gar nicht leisten können, braucht es Initiativen wie den Kulturpass. Die hohen Nutzungszahlen des Kulturpasses zeigen, dass viele Menschen auf dieses Angebot angewiesen sind, um am kulturellen Leben teilhaben zu können.“ Langfristiges Ziel müsse daher sein, Kultur leistbarer zu machen und kostenlose Angebote in Kultureinrichtungen zu schaffen – wie das etwa beim Salzburger Museumswochenende schon passiert. (Landeskorrespondenz)

www.hungeraufkunstundkultur.at
Bild: LMZ/Neumayr/Leo