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Berichte der Zöglinge

altVon Werner Thuswaldner

15/03/2010 Jede Zeitung, die auf sich hält, stöbert in diesen Tagen jemanden auf, der durch eine scharfe katholische Erziehung gegangen ist. Sie geben Einblick in ihre Erlebnisse. Das Erschütternde an dem, was es da zu lesen gibt, ist, dass diese Internatszöglinge gebrochen worden sind.

Von ihnen wurde erwartet, dass sie Priester werden. Haben sie dieses Ziel verfehlt und eine zivile Laufbahn begonnen, hängt ihnen ihr Leben lang eine „Schuld“ nach. Einige, die in den Jahren dieser problematischen „Erziehung“ schwer gelitten haben, fühlen sich aufgerufen, sich einiges von der geknickten Seele zu schreiben, sie finden den Mut, mehr oder weniger verhalten Kritik zu üben. Es gibt aber auch das Phänomen des „geschlagenen Hundes“ zu beobachten. Der kann noch so getreten und misshandelt werden, er kriecht immer noch zu seinem Quäler zurück und versucht, Gutes an ihm zu entdecken.

Übrigens stammt eines der bemerkenswertesten Bekenntnisse, die veröffentlicht wurden, von Josef Haslinger, erschienen am Wochenende in der „Welt“. Haslinger, der seine jüngste Buchveröffentlichung in Kleinbuchstaben publizieren musste, weil er sich während des Tsunami in Südostasien an einem Finger wehgetan hatte und deshalb die Hochstelltaste nicht bedienen konnte, scheint die Beschäftigung mit dem Priester, der ihn heftig betreut hat, gar nicht so schlecht gefallen zu  haben. Na, also.


 

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