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Großes Ehrenzeichen mit dem Stern

GLOSSE

altVon Reinhard Kriechbaum

01/02/12 Wie oft haben wir uns mokiert über den Medaillenregen, der sommersüber niedergeht auf Festspielkünstler und Leiter der Sparten. Man glaubt, es sind Olympische Spiele.

Es genügt, so haben wir bekrittelt, ein paar Jahre – üblicherweise ein Salzburger Künstlervertragsleben lang – einigermaßen ordentlich seinem Beruf nachzugehen, als Intendant beispielsweise oder als Leiter des Schauspiels. Und schon ist man fällig für Auszeichnungen der Stadt und des Landes.

Nun, im Zuge des unsäglichen Strache-Sagers kürzlich beim Burschenschafter-Ball in der Wiener Hofburg, taucht eine neue Facette auf: Das „Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern“ steht leitenden Beamten in Bund und Ländern sowie Politikern zu. Das war uns bisher gar nicht bewusst. Üblich ist, dass es Regierungsmitglieder nach drei Jahren segensreichen Wirkens bekommen. Parlamentarier müssen sich dafür zehn Jahre lang abrackern.

Strache fällt nun um die Ehre um. Er fühlt sich ja als „neuer Jude“, was beim Bundespräsidenten und auch bei allen anderen denkenden Menschen im Land nicht so gut angekommen ist. Ein „Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Davidstern“ steht leider nicht zur Disposition in unserer an Plaketten gar nicht armen Operettenrepublik.

 

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