asdf
 

Vorwahl-Fremdwort „Kultur“

GASTKOMMENTAR

Von Friedl Bahner

13/10/17 „Nach qualvoll und unnütz verbrachten Stunden bei Sendungen mit Wahlwerbern, die ich mir nur deshalb verordnete um zu erfahren, wie die Genannten über die Zukunft des kulturellen Geschehens in Österreich denken, bin ich zum Schluss gekommen: Sie denken überhaupt nicht.“ Friedrich Bahner schreibt das und mahnt in einem Gastkommentar, nach der Wahl umso vehementer die Dotierung der Kultur – ein unverzichtbares Lebensmittel – einzumahnen.

Von Friedl Bahner

Es ist beschämend und völlig unverständlich, dass in den kostenintensiven und oftmals Wähler täuschenden Programmen der wahlwerbenden Parteien bisher kein einziges Mal das Wort Kultur vorgekommen ist.

Hat man im Zuge der politikschädigenden Schmutzkübel-Kampagnen total auf die große Bedeutung die Kultur für Österreich vergessen? Oder kann dies auch als Zeichen dafür gelten, welchen Stellenwert dieser Lebensbereich für die um die Gunst der Wähler Buhlenden einnimmt?

Dieses im Wahlkampf verschollene Thema wird von den Politikern oftmals als Basis für vernachlässigbare Sonntagsreden verwendet. Dass es gesellschaftspolitisch, aber natürlich auch ökonomisch gesehen, weit über oftmals so wichtig angesehenen Wahlversprechen steht, ist unbestritten und gilt für das Image unseres Landes als wesentlicher Faktor.

Darum ein Aufruf an alle, die in der sogenannten Hochkultur agieren, und vor allem auch an jene, die auf freiwilliger Basis äußerst wertvolle Dienste dafür leisten, das Verständnis für Kultur in ihren verschiedensten Varianten in allen Gesellschaftsschichten zu fördern:

Es ist mit allen dafür zur Verfügung stehenden Mitteln darauf zu drängen, den Zuständigen klar zu machen, dass Kultur für die Bevölkerung ein unverzichtbares Lebensmittel darstellt. Aber auch für das Bestehen und die Zukunft des Landes einen Stellenwert besitzt, dessen weiteres, erfolgversprechendes Gedeihen als förderungswürdige Selbstverständlichkeit anzusehen ist. Zweifellos gehört die Unterstützung dieser Sparte zu den vornehmsten Aufgaben zuständiger Politiker.

Dies bedingt, dass in der neuen Legislaturperiode ausreichende, muss heißen mehr finanzielle Mittel als bisher für das kulturelle Geschehen in Österreich zur Verfügung zu stellen sind um damit,die freie Entfaltung von Kunst und Kultur als Grundlage einer demokratischen Gesellschaft zu gewährleisten.

Friedl Bahner, Träger des Salzburger Landespreises für Kulturarbeit, hat drei Jahrzehnte lang das Kulturforum Hallein geleitet.
Bild: Friedl Bahner/privat

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014