Carl von Frey (1826-1896) wohnte quasi „eine Burg weiter“. Der Kaufmann, Kunstfreund und leidenschaftliche Fotograf hatte sich im Sinne des Historismus auf dem Mönchsberg eingerichtet. Mit der Kamera sah er sich natürlich auch auf der Festung um. Irene Andessner, die so gerne historische Menschen und Motive „heutig“ nachstellt, hat sich eines seiner Fotos zum Vorbild genommen. Eine Old-Style-Spaziergängerin flaniert da vor dem Hohen Stock (es ist die Künstlerin selbst, die so posiert), aber die anderen auf dem neuen Bild sind natürlich aktuelle Festungsbesucher.
Christa Kempf haben die Tordurchfahrten des Reißzugs angelacht. Sie hat auf eine urtümliche Technik, die Lochkamera, zurückgegriffen. Auch Reinhart Mlineritsch war angetan von historischer Bausubstanz, ihn haben die Holzbalkenkonstruktionen der Dachböden angesprochen. Gretl Thuswaldner und Esther Moises sahen sich von alten Mauern und Gewölben herausgefordert, Otto Wieser hat heutige Alltagsaufnahmen digital weiterbearbeitet.
Joyce Rohrmoser hat kurzerhand „Dornröschen“ auf der Festung angesiedelt. Die schlafende junge Dame auf dem Bild ist übrigens die bildende Künstlerin und Filmemacherin Sina Moser. Alle eingeladenen Künstlerinnen und Künstler sind Salzburger beziehungsweise leben seit geraumer Zeit hier. Auch der Chinese Wang Jixin, der in seinen fotografischen Paraphrasen sogar die Schattenverläufe präzis eingefangen hat. Die historischen Aufnahmen kommen aus dem Stadtarchiv und dem Salzburg Museum.