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Mc Pfarramt ist doch nur eine Vision

KULTUR – VIRTUELL

26/11/20 Ach, das waren noch Zeiten: Die unansehnliche Häuserzeile in der Ignaz Harrer Straße gibt es schon geraume Zeit nicht mehr. Dort war bis 2012 die Galerie Eboran beheimatet, in Räumen, wo früher die Polizei ihr lokales Wachzimmer betrieb.

Ein guter Platz also für die Ausstellung Lehen in alten und neuen Ansichten, die man hoffentlich bald nicht nur virtuell, sondern leibhaftig besuchen wird können. Die Galerie Eboran ist selbst ein gutes Beispiel für stete Veränderung. Gegründet wurde sie 1984 in der St. Julienstraße, in den Ordinationsräumen eines Zahnarztes. Auch die nächsten beiden Standorte waren noch in der Elisabethvorstadt in direkter Nähe zur Lehener Brücke, bis man schließlich auf die andere Salzachseite übersiedelte. Nach der Residenz in der ehemaligen Polizeiwachstube Lehen befindet sich die Galerie Eboran nun 2012 fast gegenüber im zweiten Stock der Ignaz Harrer Straße 38. Anstelle der Fallnhauser Garage entstand eines jener Musterprojekte, die Lehen eine neue Dynamik verleihen sollten.

Literaturhaus, Stadtbibliothek in der „Neuen Mitte Lehen“, Galerie der Stadt und Galerie Fotohof im „Stadtwerk Lehen“: Salzburgs „zweitgrößte Stadt“ ist schon seit Jahrzehnten keine Kulturwüste mehr. Selbst wenn man Aufnahmen aus den 1980er Jahren mit heute vergleicht, erkennt man manchen Straßenzug kaum wieder, und noch viel gravierendere Wandlungen zeigen Blicke viel weiter zurück.

Die vorerst nur virtuell eröffnete Schau Lehen in alten und neuen Ansichten ist auch als Hommage an den Standort der Galerie Eboran selbst zu verstehen. Sie wurde vom Verein architektur technik + schule (Kurator: Wolfgang Richter) in Kooperation mit dem Bewohnerservice Lehen geplant und zeigt Lehener Impressionen des Fotografen Max Otte (1924‐2013) aus den Jahren 1958‐1997. Diesen sind Ansichten von Alfred Angerer, Klaus Fleischhacker und Andreas Hauch gegenübergestellt. Ausgewählte historische Fotos zu den Themen Ludwig Viktor Brücke, Ignaz Harrerstraße, Wohnbau, Lager, Lehener Stadion runden das vielfältige Bild von Lehen ab.

Bevor jemand aufschreit: Mc Pfarramt ist eine Schülerarbei aus der NMS Lehen – ein beispiel aus dem at+s Projekt „Urbanität am Beispiel Lehen“. Da haben sich Jugendliche aus NMS Lehen (Nathalie Hangöbl), dem Christian Dopplergymnasium (Herwig Geroldinger) und dem BG Zaunergasse (Klaus Fleischhacker) mit ihrem Stadtteil auseinandergesetzt. Sie wurden von den Archtekturexperten Alfred Angerer, Özgül Coban‐Nagels und Kristina Gimpl begleitet. (Galerie Eboran/dpk-krie)

Die Ausstellung „ Lehen in alten und neuen Ansichten“ in der Galerie Eboran vorerst virtuell (sie soll dann bis 22. Jänner 2021 zu sehen sein)
Am BG Zaunergasse entstanden die beiden Videos „Stadtverdichtung 1945-2015“ und „Soundscape Ignaz Harrerstraße“ – youtu.be
Bilder: Galerie Eboran / Filmstills

 

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