Auf der Erde und im Weltall

SOMMERAKADEMIE FÜR BILDENDE KUNST

12/02/19 Die Pläne der Sommerakademie für bildende Kunst. Sie stapelt nicht tief, indem sie fragt: Woher kommen wir? Wo stehen wir? und Wohin gehen wir? Mit dem Projekt Globale Akademie, verfolgt man das Ziel, „die Sommerakademie als einen Hotspot für Globalkunst zu etablieren“.

Von Werner Thuswaldner

Während die einen im Zusammenhang mit Fortschritt einerseits oder Zukunftsangst andrerseits von „Globalisierung“ reden. ist die Sommerakademie für bildende Kunst mit ihrem Programm für 2019, das dieser Tage vorgelegt worden ist, einen Schritt weiter. Im Programm ist von einer „planetaren Akademie“ die Rede. Steht ein Aufbruch ins Universum bevor? Ganz so krass wird es in näherer Zukunft wohl nicht kommen. Aber man ist flexibel, hat die Entwicklung im internationalen Kunstbetrieb im Blick und will auf alle Fälle vorne mit dabei sein und nicht zuletzt seinen Beitrag dazu leisten, die lokale Kunstszene zu durchlüften. Darauf ist schon seit ihrer Gründung Verlass.

Selbstbefragung war schon immer ein wichtiges Element. Hildegund Amanshauser, die Leiterin der Sommerakademie, nennt die Fragen: Woher kommen wir? Hier wird etwa die koloniale Vergangenheit verschiedener Weltregionen zum Thema. Die Stichwörter „Stammeskunst“, Animismus, Alchemie und Magie seien genannt.

Die zweite Frage: Wo stehen wir? Es geht um Verfahren, Techniken und Instrumentarien, durch welche die Gegenwartsszene in Praxis und Theorie in Bewegung gehalten wird.

Der dritten Frage, „Wohin gehen wird“, widmet sich vor allem das Begleitprogramm der Sommerakademie. Beiträge dazu, die auch schon in den vergangenen Jahren geleistet wurden, werden in einem Sammelband zusammengefasst, der im nächsten Jahr herauskommen wird.

Die Sommerakademie beginnt am 22. Juli. Bis zum 31.August gibt es 18 Kurse, 16 davon auf der Festung, einer im Kiefer Steinbruch und einer im Kunstquartier in der Bergstraße. Dort kommt es erstmals zu einer Zusammenarbeit mit dem Mozarteum. Gemeinsam wird man eine multimediale Musikperformance erarbeiten.

Das Spektrum des Angebots ist immer wieder erstaunlich. Das Interesse der Studierenden ist ungebrochen. Aber es hat auch scheinbar Ausgefallenes Platz. Dazu gehört der seit Jahren beliebte Kurs für pakistanische Miniaturmalerei. Man kann sich ins Schreiben über Kunst einüben, ebenso ins Kuratieren von Ausstellungen. Für Wechsel ist gesorgt, schon weil die Lehrenden, die ebenso wie die Studierenden aus verschiedenen Ländern kommen, auch immer wieder wechseln.

Die Sommerakademie ist international gut vernetzt. Hildegund Amanshauser hebt den Zusammenhalt zwischen den Studierenden hervor, die Bereitschaft, sich gegenseitig zu unterstützen, so dass sich Freundschaften für Jahre herausbilden. Ähnlich gut funktioniert die Kommunikation unter den Lehrenden, die „von Salzburg an“ auf Dauer in Verbindung bleiben.

Weitere Informationen zum Kurs- und Veranstaltungsprogramm, Kunstschaffenden und Kuratorinnen - www.summeracademy.at
Bild: Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst