Wo seit Jahrtausenden Stein abgebaut wird

INTERNATIONALE SOMMERAKADEMIE FÜR BILDENDE KUNST

17/08/18 Der Kiefersteinbruch in Fürstenbrunn, in dem der sogenannte Untersberger Marmor abgebaut wird, bietet ideale Voraussetzungen für Bildhauerinnen und Bildhauer. Vier Wochen lang wohnen und arbeiten dort 13 Studierende der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst.

Geleitet wird der Kurs der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst seit 2016 von Andreas Lolis. Der 1970 in Athen geborene Künstler studierte an der Hochschule der Bildenden Künste in Athen und an der Kunstakademie Carrara in Italien.

Im Steinbruch lernen die Kunstschaffenden die Möglichkeiten und Grenzen des Arbeitens mit Kalkstein kennen und erkunden Licht, Farbe sowie Textur dieses Materials. Zudem experimentieren sie mit verschieden Bearbeitungsformen und können ihre vorhandenen Fähigkeiten verfeinern.

Nicht nur für die Sommerakademie-Direktorin Hildegund Amanshauser ist der Steinbruch ein ganz besonderer Lehr und Lern-Ort: „Weil die Studierenden und Lehrenden dort wohnen, wo seit Jahrtausenden der Stein abgebaut wird. Ich freue mich, dass es derzeit ein Revival der Steinbildhauerei gibt und daher junge Kunstschaffende und Studierende aus der ganzen Welt zu uns kommen, um diese Technik zu lernen. In Europa gibt es meines Wissens nur unseren Kurs, wo das in dieser Form möglich ist.“

Der Kurs im Steinbruch wurde 1986 auf Anregung von Karl Prantl etabliert. Von Beginn an dabei war auch Miloslav Chlupác, nach dem heute noch das Miloslav Chlupác-Stipendium des Vereins der Freunde gewidmet ist. Der Steinbruch selbst wird seit der Römerzeit bewirtschaftet. Die Studierenden und Lehrenden leben heute in den ehemaligen Arbeiterhäusern vor Ort.

„Dieser Kurs ist Fixpunkt im Programm der Sommerakademie“, betonte Kulturreferent Heinrich Schellhorn anlässlich einesd Besuchs im Kiefersteinbruch. „Mich fasziniert das Arbeitsumfeld Kiefersteinbruch jedes Mal aufs Neue. Hier wird unter extremen Bedingungen gearbeitet: Stein, Staub, Lärm dann wieder totale Stille, gleißende Hitze und nächtliche Kälte. Es entstehen hier jedes Jahr beeindruckende Arbeiten.“ (Landeskorrespondenz)

Bilder: Land Salzburg /