16/03/15 Könnte leicht sein, ist sogar wahrscheinlich, dass sie sich eine solche Aufführung in zehn Jahren nicht mehr zu machen getraut. Aber gerade die schier draufgängerische Schauspiel-Freude der jungen Salzburgerin Sarah Zaharansi macht „Romeo + Julia rebooted“ so sympathisch.
04/03/15 „Wir alle werden gewusst haben, wie sich Eltern und Großeltern verhalten hätten sollen.“ In ihrem Stück „Rechnitz (Der Würgeengel)“ schraubt sich Elfriede Jelinek durch Konjunktiv-verbrämte Vorvergangenheit und Vorzukunft. Das sagt viel aus über den wenig tragfähigen Grund, auf dem wir uns beim Blick in die Zeiteschichte bewegen.
20/02/15 Jedes Kind hat schon mal Steine aufgeklaubt, und manche Form hat in den jungen Leuten (und auch in ihren Eltern) die Imagination zu Figuren hervorgerufen. Der Spanier Tian Gombau hat das Figurenspiel mit Steinen, des also jedem noch so kleinen Kind ganz nahe sein sollte, für eine Theaterproduktion genutzt.
09/02/15 Die Köpfe rollen dem Publikum schon entgegen noch während es seine Plätze einnimmt. Die auf der gesamten Bühne verteilten Styroporköpfe sind nur ein Detail der von Petra Schönwald virtuos in Szene gesetzten Bühnenbearbeitung von Stefan Zweigs Biographie „Joseph Fouché“.
09/02/15 „Kant hat sein ganzes Leben lang Kabarett gemacht, und alle haben’s für Philosophie gehalten.“ Vielleicht ist das einer der Angelpunkte für den deutschen Humor. Gibt es ihn überhaupt? Danach fragte Christine Prayon am Abschlussabend des Kabarettfestivals in der ARGEkultur.
06/02/15 Noch ein zwei Abende Deutsche Staatsbürgerkunde in der Volkshochschule – pardon in der ARGEkultur natürlich, dann schaffen wir locker den Einbürgerungstest für Asylwerber in Deutschland.
LANDESTHEATER / KAMMERSPIELE / NACH EUROPA – ÜBER DAS MEER
06/02/15 Der deutsche Journalist Wolfgang Bauer ist ein Günter Wallraff der Immigration aus Afrika. Undercover machte er sich auf den Weg, mit syrischen Flüchtlingen. Von Ägypten (wo diese Leute auch schon Exilanten waren) nach Europa. Seine aufrüttelnden Menschenbilder konnte man in der „Zeit“ nachlesen und seit vorigem Herbst auch im Buch (bei Suhrkamp). Und nun – als Uraufführung – auf der Bühne, in den Kammerspielen des Landestheaters: „Über das Meer“.
05/02/15 Der Begriff „Gutmensch“ war in Ibsens Jahrhundert noch nicht geprägt. Hätte er ihn fallen lassen in Hinblick auf die Hauptfigur seines Stücks „Ein Volksfeind“? Und hätte er ihn desavouierend, beißend ironisch gebraucht? „Gutmensch“ und „Wutbürger“ gar in fataler Personalunion?
04/02/15 Wir freuen uns wirklich, wir Österreicher und vor allem wir Salzburger, dass sich so ein Bayer stärker vom Süden angezogen fühlt, als vom Norden mit Berlin und Mecklenburger Seenplatte. Ein kleines Stück Bayern hat ja tatsächlich mal zu Salzburg gehört. Christian Springer lässt mit seinem neuen Programm „Oben ohne“ ausführlich in die bayrische Seele blicken.
02/02/15 „Sollten Sie Fußball schlechter finden als Dieter Bohlen, werden wir Sie heute Abend nicht erreichen.“ Doch Alfred Dorfer und Florian Scheuba haben uns alle erreicht: Die echten Fußball-Freunde vielleicht. Sicher aber die Angehörigen der „Wurst-Gruppe“. Dazu zählen alle jene, denen „erwachsene Männer, die in kurzen Hosen einem Ball nachlaufen“ sonst am A… vorbei gehen.
01/02/15 „Dicker, fetter Elefant! Papas Nettprinzessin! Suppengespenst! Schief geschissenes Hängebauchschwein! Eingedoster Nilpferdpfurz! Plattnasenpavian!“ Bei der Premiere von Theo Fransz' Kinder- und Jugendstück „Schwestern“ in der Regie von Harald Fröhlich konnte man bezüglich Schimpfwörter echt noch was lernen.
30/01/15 Mit „www.brandnerkasper.at“ präsentiert das Salzburger Landestheater einen Volksklassiker in modernem Gewand. Regisseur Volkmar Kamm hat die Geschichte vom Schlitzohr, das dem Tod ein Schnippchen schlägt, neu für die Bühne bearbeitet. Johannes Pillinger zeichnet für die musikalische Untermalung verantwortlich.
26/01/15 Der angekündigte Crashkurs „Spanisch für Anfängerinnen“ endet mit wildem Treiben und toller Ausgelassenheit für Publikum und Agierende. Die Musik-Comedy von Enrique Keil hatte in den Kammerspielen in der Regie des Verfassers turbulente Premiere.
ARGE / THEATER MAZAB / KRIEG. STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER
21/01/15 Als der Schreiber dieser Zeilen mit dem Publikum in das Studio der ARGE geschoben wurde, hörte er neben sich von einem der vielen jugendlichen Zuschauer die Worte: „Bloß ned in die erste Reihe, da können wir ned reden.“ Der Kleidung und der Sprache nach zu urteilen entstammte der jugendliche Teil des Publikums großteils wohlsituierten Familien.
13/01/15 „Bernarda Albas Haus“ ist ein eindringliches Theaterstück. Der Plot wirkt sogar, wenn man den Text von Garcia Lorca weglässt. In der jüngsten Toihaus-Produktion „Das Leben im Wandschrank“ wird er durch Aura und Körpersprache ersetzt.