Wunschloses Feen-(Un)Glück

THEATER / OHNETITEL

19/05/14 Im Lauf der Jahre hat die freie Salzburger Theatergruppe „ohnetitel“ eine Reihe von Kindertheaterproduktionen auf die Beine gestellt. Diese und ein neues Stück – mit dem Titel „Krabbelsymphonie“ – werden zwischen 20. und 28. Mai in der ARGEkultur gezeigt: „5 auf einen Streich“ eben.

„Lange, breite Grashalme knicken im Halbschatten … es riecht nach Stille … kleine Wiesen, große Träume … Ich erforsche die Welt, bin Entdeckerin eines Universums voller Geheimnisse. Da, zwischen meinen Zehen, habt ihr es nicht schon gesehen, ist ganz schön was los...“ Stichwörter zur neuen Produktion, die für Kleinkinder ab drei Jahren gedacht ist. Eine Tänzerin verwandelt sich in die wundersamen und skurrilen Bewohner der Welt zwischen den Halmen. Was tun, wenn man auf einmal acht Beine hat oder gar keine mehr? Es spielt und tanzt Gisela Ruby.

Dorit Ehlers, Gisela Ruby, Sabine Jenichl, Thomas Beck und Arthur Zgubic sind das Team von „ohnetitel“. Eine Truppe, die es wohl gewohnt ist kleine Brötchen zu backen. Für den Juni zum Beispiel suchen sie noch einen „Monatsmäzen“, der fünhundert Euro springen lässt – damit können sie einen weiteren Monat lang ihr Proben-Atelier im Künstlerhaus bezahlen…

Die Spezialität von „ohnetitel“ ist ja die theatrale Intervention an Orten, wo man Theater nicht unbedingt erwartet: Zu den Architekturtagen am 16. und 17. Mai, haben die erfindungsreichen Leute in einem Altstadthaus am Rathausplatz (Nr. 4) ein „Amt für ALTstadtbeschwerden“ eingerichtet: Eine ganze Etage wurde zu einer einzigartigen Behörde, die nach ihren sehr eigenen Spielregeln funktioniert. Kafka ließ grüßen und Slawomir Mrożek kam auch zu Wort.

Jetzt aber hat „ohnetitel“ den Kopf ganz beim Kindertheater, denn morgen Dienstag (20.5.) geht es los mit „5 auf einen Streich“ in der ARGEkultur. „Alles begann mit der Angst vor der Dunkelheit und dem Einschlafen“, erzählen die Leute von „ohnetitel“. „Unsere GruselTanzGeschichte ‚Schreckhupferl‘ erzählt von dem Umgang mit den ‚Monstern‘ unterm Bett. Es ist ein erster Schritt in die Selbständigkeit, wenn wir aus der Lust vorm Gruseln den Mut zum Großwerden sammeln. Schon ist die Phantasie zum Komplizen geworden.“

Mit „Fee! ...wehe, wenn Wünsche wahr werden“ hat man sich in die Welt der Bücher begeben, und als dritten Schritt die Buchstaben entdeckt: „Wer A sagt, muss auch B - Z sagen“ wirbelt die Buchstaben kräftig durcheinander, bis sich alles reimt.

Für die Senioren der Kleinsten – ab sieben Jahren – ist „Es wär einmal“ gedacht. „Es nun hinein in die Philosophie, und plötzlich sind alle auf der gleichen Stufe angekommen: Kinder und Erwachsene. Die unendlichen Möglichkeiten von Schein und Wirklichkeit lassen sich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erleben.“

„5 auf einen Streich“ - von 20. bis 28. Mai in der ARGEkultur – www.argekultur.at; www.ohnetitel.at
Bilder: ohnetitel