asdf
 

Länder und Grenzen erkunden

LANDESTHEATER / SPIELZEIT 2011/2012

24/03/11 85 Prozent Auslastung gegenüber 79 Prozent im Vorjahr. 7500 Abonnenten in der laufenden gegenüber 6900 Abonnenten in der vergangenen Spielzeit. Das Landestheater ist wirtschaftlich weiter im Aufwind. Auch künstlerisch geht es interessant weiter. Intendant Carl Philip von Maldeghem und sein Team präsentierten das Programm der Spielzeit 2011/2012.

Von Heidemarie Klabacher

„Die Grenzen der Zivilisation“ will das Landestheater mit seinem nächstjährigen Programm ausloten. „Gerade an einem Ort wie Salzburg mit einem Idealbild einer Stadt im Zentrum interessieren uns deren Ränder - geographisch und menschlich.“ So Carl Philip von Maldeghem heute Donnerstag (24.3.) bei der Programmpräsentation im Landestheater. Den erfolgreich angelegten Programmschienen werde man treu bleiben.

Zur Oper: „Dem Mythos Mozart“ werde man mit dem spartenübergreifenden Projekt zwischen Konzert und Ballett „Musica Speranza“ von einer „neuen Seite“ begegnen. „Musica speranza“ in der Regie von Andreas Geier eröffnet die Spielzeit 18. September. Das Stück kombiniert Mozarts c-Moll Messe, neun Konzertarien und Ballett zu einem neuen Werk. Es spielt das Mozarteumorchester unter Adrian Kelly.

„Sound of Music“ sei „für uns eine ganz normale Produktion“, betont Carl Philip von Maldeghem. Man werde das Musical (Premiere 23. Oktober) mit den besten Kräften „ordentlich“ machen, ohne weiteren Kult zu betreiben.

„Große Oper“ wird es mit Rossinis „La Cenerentola“ in der Regie des Intendanten und unter der musikalischen Leitung von Leo Hussain geben (plus einer Fassung für Kinder unter dem Titel „Aschenputtel im Schloss“). Das „Alte Fach“ wird mit der „kürzesten Händel-Oper, die es gibt“, so Operndirektor Andreas Gergen, vertreten sein: „Imeneo“ wird inszeniert von Nina Kühner, die musikalische Leitung hat Matthew Halls (Premiere 5. Februar). Mit „La Traviata“ begibt sich das Landestheater unter der musikalischen Leitung von Leo Hussain ab 11. März ins Haus für Mozart. Damit wird Operndirektor Andreas Gergen „seine Visitenkarte als Opernregisseur“ abgeben.

Ein Sonderprojekt in jeder Hinsicht - „Aber keine Parodie!“ - wird „Der Ring des Nibelungen“ im Marionettentheater zusammen mit den Marionetten. „Es geht im Ring um Anfang und Ende einer Gesellschaft, um ein ganzes Weltmodell“, sagt Carl Philip von Maldeghem, der das Projekt leiten wird. „Das passt perfekt zum Jahresmotto.“ (Premiere 30. März). Mit Alban Bergs „Wozzeck“ ist auch die Klassische Moderne im Spielplan vertreten. „Ein Schritt, dem weitere folgen werden.“ (Premiere 11. Mai).

Zum Schauspiel: „Meine Preise“ von Thomas Bernhard eröffnet am 23. September das Schauspielprogramm. „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare folgt am 1. Oktober. Regie führt Carl Philip von Maldeghem. Unmittelbar dazu gehört „Nightfever“ am 2. Oktober in den Kammerspielen: „Da wird die Geschichte der Handwerker weiter erzählt, die im ‚Sommernachtstraum’ ihr Stück ja gar nicht richtig fertig spielen dürfen“, so Carl Philip von Maldeghem. „Es geht um erotische Phantasien, um Furcht und Zweifel, wenn wir in Gegenden kommen, wo wir uns nicht mehr auskennen.“

Eine weiteren Thomas Bernhard wird es im Marionettentheater (aber ohne Marionetten) geben: „Vor dem Ruhestand“ wird von Claus Tröger inszeniert. Es folgen Stringbergs „Fräulein Julie“ (11. November), die Komödie „Bei Anruf: Geld“ von Michael Cooney - „Ein echter Schenkelklopfer, die beste Boulevardkomödie die auf dem Markt zu haben ist“ - am 19. November. Weiter geht es mit der schwarzen Gesellschaftsparabel, so Maldeghem, „Pterodactylus“ von Nicky Silver (Premiere 14. Jänner). Mit „Das weite Land“ ist ein österreichischer Klassiker auf dem Spielplan (Premiere 25. Februar). „Nipplejesus“ von Nick Hornby folgt am 1. März im Museum der Moderne. John von Düffel wir Tolstois „Anna Karenina“ für die Bühne bearbeiten (Premiere 14. April). „Top Dogs“ von Urs Widmer hat am 20. April in den Kammerspielen Premiere.

Zum Ballett: Die Compagnie von Peter Breuer ist gleich zur Spielzeiteröffnung in „Musica Speranza“ prominent vertreten. Am 20. Jänner hat „Elements“ Premiere. Er wolle „Geschichten über Elemente der Natur und über das Wesen des Menschen erzählen“, so Ballettdirektor Peter Breuer heute Donnerstag (24.3.) bei der Programmpräsentation.

Zusammen mit der Mozartwoche kommt das Projekt „Gefaltet“ in der Choreographie von Sascha Waltz auf die Bühne des Landestheaters. Uraufführung ist am 27. Jänner. Am 29. April wird es einen Beatles-Tanzabend geben. Für Kinder folgt am 22. Mai „Sophie im Wunderland“ auf der Probebühne im Rainberg. Von 20. bis 29. Jänner findet wieder eine Ballettwoche statt.

www.salzburger-landestheater.at


 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014