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Jung, international – und auch mit Namen

REST DER WELT / KÄRNTEN / TRIGONALE

09/09/10 „Dem Sprachenwirrwarr sind keine Grenzen gesetzt“, heißt es nicht ohne Ironie über das „Harmony of Nations Baroque Orchestra“, das am Freitag (10.9.) im Rathaus von St. Veit an der Glan das Festival „Trigonale“ eröffnet.

Diese Instrumentalistenschar mit EU-weiter Besetzung um den Barockgeiger Enrico Onofri (Konzertmeister u.a. der Capella Reial und von Il Giardino Armonico) lässt Musik einer imaginären italienischen "Accademia" in London hören. Eine polyglotte Sache also.

Der internationale Anstrich zeichnet das kleine, feine Festival (bis 19. September) aus. Man spürt beim Durchblättern des Programms, dass da Leute planend am Werk sind, die ein Gefühl haben für interessante Konstellationen in der vernetzten Welt der Alten Musik. „Selbst wenn es stets die Großen sind, die die meiste Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, der Medien und auch der Sponsoren bekommen, kann die Qualität eines Festivals glücklicherweise keineswegs an der Höhe des Budgets festgemacht werden“, erklärt Trigonale-Leiter Stefan Schweiger. „Diesen Umstand macht sich die Trigonale zu Nutze und versucht, durch besondere Kreativität in der Programmierung, aber auch durch unvergleichliche Künstler- und Publikumfreundlichkeit wettzumachen, was sie mit Geld nicht bezahlen kann.“

Publikumsfreundlichkeit: Das heißt bei diesem Festival, das an acht Spielstätten im Dreieck St. Veit/Glan, St. Georgen/Längsee und Maria Saal stattfindet zum beispiel, dass es Einheitspreise gibt (mit 18 Euro sensationell niedrige) und dass Jugendliche bis 16 Jahren überhaupt kostenlosen Zutritt haben.

Das ist schon etwas für international angesehene Gruppen wie das Quadriga Consort, das Trio Mediaeval, I Fagiolini oder Cantus Cölln (letzterer beendet das Festival am 19.9. mit Bachs Johannespassion). Man baut, wie Stefan Schweiger sagt, auf "Artistic Advisors", sprich: "Erfahrene Persönlichkeiten der Musikszene, die selbst als Ausführende in Erscheinung treten." Heuer sind das Enrico Onofri, Robert Hollingworth, Bjarte Eike und Konrad Junghänel. "Talent in Residence" ist die 22jährige oberösterreichische Blockflötistin Karin Hageneder, die mit namhaften Musikern und Ensembles auftreten wird.

Neben fünfzehn „regulären“ Konzerten werden auch heuer zwei Sonderkonzerte bei freiem Eintritt geboten, so beispielsweise am 1.9.) um 8 Uhr morgens in der wunderbaren Kirche am Magdalensberg ein Frühstückskonzert mit dem italienischen Lautenisten Franco Pavan und der Kärntner Mezzosopranistin Maria Weiss. Am selben Tag findet der im Rahmen der Trigonale stattfindende Meisterkurs für mittelalterliche Musik mit einem Teilnehmerkonzert seinen Abschluss.

Erstmalig gibt es heuer auch die Trigonale-Party (15.9., 20 Uhr, Blumenhotel St. Veit/Glan), bei der Barokksolisten aus Norwegen, die deutsche Barockgeigerin Veronika Skuplik und die Teilnehmer des zweiten Trigonale-Meisterkurses für Stimmung sorgen werden. (dpk-krie)

Die Trigonale 2010 findet von 10. bis 19. September in der Region St. Veit/Glan, St. Georgen/Längsee und Maria Saal statt. - www.trigonale.com
Bilder: www.trigonale.com

 

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