Ein neuer ziemlich alter „Falstaff“

REST DER WELT / ROSENHEIM

19/09/12 Lustige Weiber, aber nicht von, sondern aus Windsor: Das macht einen Unterschied, den man nicht übersehen sollte. So heißt jedenfalls eine Oper von Carl Ditters von Dittersdorf, die in Rosenheim nach gut zwei Jahrhunderten wiedererweckt wird.

Carl Ditters von Dittersdorf war ein Mozart-Zeitgenosse. Seine heitere Oper „Die lustigen Weiber aus Windsor“ aus dem Jahr 1796 galt bis vor kurzem als nicht aufführbar, weil da die einzige Abschrift, die in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden liegt, durch Wasserschäden bei der Auslagerung während des Zweiten Weltkrieges fast unlesbar geworden war.

Georg Hermansdorfer aus Halfing hat in fast dreijähriger „Puzzlearbeit“ in über 2500 ehrenamtlichen Stunden Partitur und  Orchestermaterial vollständig rekonstruiert, einen Klavierauszug hergestellt  und somit diese Shakespeare-Vertonung erhalten  können. Die Handlung dreht sich, wie die Opern zum gleichen Sujet von Otto Nicolai und Giuseppe Verdi („Die lustigen Weiber von Windsor“ und „Falstaff“), um den abgebrannten Lebemann, der durch Liebeshändel vergeblich versucht, an Geld zu kommen, sich dabei aber lächerlich macht und letztlich einsehen muss, dass Selbstüberschätzung kein Weg aus seiner Notlage sein kann.

„Der Reiz dieses Werkes liegt in der wundervollen Musik und der spritzigen Handlung, die viel Gelegenheit für Situationskomik bietet“, so Georg Hermannsdorfer. (dpk)

Premiere am 22.9. im Ballhaus Rosenheim – www.erlesene-oper.de