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Franz Welser-Möst (fast) auf ewig

REST DER WELT / CLEVELAND ORCHESTRA

22/09/19 Bis 2027 wurde der Vertrag von Franz Welser-Möst als Musikdirektor des Cleveland Orchestra verlängert. Er hat diese Funktion bereits seit 2002 inne, mit einem Vierteljahrhundert Welser-Möst in Cleveland ist also zu rechnen.

REST DER WELT / CLEVELAND ORCHESTRA

22/09/19 Bis 2027 wurde der Vertrag von Franz Welser-Möst als Musikdirektor des Cleveland Orchestra verlängert. Er hat diese Funktion bereits seit 2002 inne, mit einem Vierteljahrhundert Welser-Möst in Cleveland ist also zu rechnen.

Von Reinhard Kriechbaum

„Unter der Leitung von Franz Welser-Möst wurde das Cleveland Orchestra zu höchsten musikalischen und künstlerischen Höhen geführt“, so der Manager des Orchesters André Gremillet. Nicht umsonst werde das Cleveland Orchestra „regelmäßig von der Presse zu den Top-Drei-Orchestern der Welt gezählt“.

Warum uns die Vertragsverlängerung für Franz Welser-Möst gerade jetzt auch in Salzburg interessieren sollte? Nikolaus Bachler hat ja angekündigt, dass bei den Osterfestspielen nach Christian Thielemanns und der Staatskapelle Dresden Abgang jedes Jahr ein anderes Orchester, ein anderer Dirigent für Salzburg gewonnen werden soll. Da gehört, sofern man über Residenzen europäische Orchester hinaus denkt, das Cleveland Orchestra gewiss zu den lohnenden Kandidaten. Ab 2023 wäre ein Engagement möglich, da wird Welser-Möst noch auf fünf Jahre Chef sein.

Für die nächsten Jahre hat man in Cleveland jedenfalls in jeder Saison auch auch eine (meist szenische) Opernproduktion vor: In der kommenden Saison wird das Alban Bergs Lulu sein, in den Saisonen danach Verdis Otello und Wagners Parzifal. 2022/23ist in in Cleveland konzertant La Fanciulla del West von Giacomo Puccini geplant, 2022/23 Mozarts Zauberflöte. Dies wirdübrigens das US-Debüt-Regiedebüt für den Puppenspieler Nikolaus Habjan.

Franz Welser-Möst voraus- und rückblickend: „Von Anfang an wurde ich von den Musikern des Cleveland Orchestra inspiriert, und war von der Unterstützung und dem großen Interesse, das die gesamte Cleveland-Community dem Orchester entgegenbringt, beeindruckt.“ Er habe dieses Orchester 1993 zum ersten Mal dirigiert und dann ein Jahrzehnt lang als Gastdirigent gearbeitet, „so dass ich – noch bevor ich die künstlerische Leitung annahm – wusste, dass Cleveland einen meisterhaften Level an vollendeter Kunstfertigkeit und tief verwurzelter Traditionen zu bieten hatte und ich diesen weiterentwickeln könne, zu etwas wirklich Außergewöhnlichem.“ Das Cleveland Orchestra und die gesamte Community „zeigen Neugierde und Lernbereitschaft. Darauf fußend werden wir diese wunderbare Beziehung in den nächsten Jahren noch stärker ausweiten.“ Als zentrales Anliegen formuliert Welser-Möst, die Aktivitäten des Orchesters auf dem Gebiet der Musikvermittlung und dem Erreichen neuer, junger Publikumsschichten zu unterstützen, „sei es auf künstlerischer Ebene oder auf dem Gebiet des sozialen und gesellschaftlichen Engagements.“

Bleibt Franz Welser-Möst tatsächlich bis 2027 Musikdirektor des Cleveland Orchestra, dann wird er diesem Klangkörper sogar um ein Jahr länger vorgestanden sein als der legendäre George Szell, der die Stelle zwischen 1946 und 1970 bekleidete. Die weiteren bisherigen Chefdirigenten in Cleveland: Nikolai Sokoloff (1918-1933), Artur Rodzinski (1933-1943), Erich Leinsdorf (1943-1946), Lorin Maazel (1972-1982) und Christoph von Dohnányi (1984-2002), auf den Welser-Möst folgte.

Bild: The Cleveland Orchestra / Julia Wesely

 

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