Heimatküche?

HINTERGRUND / TOURISMUS

25/09/19 Heute Mittwoch (25.9.) ist der Europäische Tag der Sprachen. Alleine im Pongau sind laut AMS im Bereich des Tourismus Menschen aus insgesamt siebzig Ländern beschäftigt. In den Gastro-Küchen arbeiten oft Menschen aus bis zu sieben Nationen zusammen.

Diese sprachliche – und kulturelle – Vielfalt stellt die heimische Gastronomie sowie Beherbergungsbetriebe vor neue Aufgaben. Und diese wurden am Dienstag (24.9.) bei einem Bauernhofgespräch in Dienten am Hochkönig diskutiert. „Die Gespräche sind eine Gelegenheit, diesen Herausforderungen konstruktiv zu begegnen und vom gemeinsamen Austausch zu profitieren“, so Landesrätin Andrea Klambauer.

Wie verändern sich Betriebe durch das Aufeinandertreffen und die Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlichster Herkunft? Das Motto Heimatküche im Rahmen des Dialogs 2019 bekam da also gleich eine hintergründige Bedeutung. Eine wenig überraschende Erkenntnis: Einer der wichtigsten Schlüssel für ein gutes Miteinander sind ausreichend Sprachkenntnisse. „Wenn Sprachbarrieren überwunden werden können, ist das die beste Basis für eine gute Zusammenarbeit“, ist Landesrätin Klambauer überzeugt.

Im Proneben-Gut in Mühlbach am Hochkönig wird ein solches Miteinander vorbildlich gelebt. Gemeinsam bei einem „Ratscher“ in den Tag starten, ist dort eine der Devisen. „Es gehört für uns dazu, dass man vor Beginn der Arbeit erst einmal gemeinsam mit den Mitarbeitern einen Kaffee trinkt und ratscht“, sagt Jakob Deutinger. Er beschäftigt auf seinem Urlaub-am-Bauernhof-Betrieb mit Chalets und Appartements rund zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter auch Menschen aus Holland, Bulgarien und Belgien.

„Ich fühle mich hier sehr wohl, und es geht mir gut“, so der Belgier Pascal Zwings (im Bld), der seit zwei Jahren im Proneben-Gut arbeitet und sich mit seiner Familie in Mühlbach niedergelassen hat. Mit der Sprache habe er anfänglich Probleme gehabt, aber rasch dazu gelernt, auch von seinen Kindern, die hier zur Schule gehen.

„Darüber sprechen“ war auch Thema des gestrigen Bauernhofgesprächs Wandel im Tourismus – digital und interkulturell in der Heimatküche. „Es geht um Alltagskultur, denn sie prägt das gesellschaftliche Leben“, ist Andrea Folie vom Salzburger Bildungswerk überzeugt. „Gerade das Thema Interkulturalität ist eines der Themen, das uns in allen Bereichen beschäftigt und über das man auch öffentlich reden muss.“ (Landeskorrespondenz)

Bilder: Land Salzburg / Monika Rattey