Lache, Bajazzo!

OSTERFESTSPIELE / PROGRAMM 2015

13/04/14 Für die Osterfestspiele habe Priorität, „das Preisniveau der Festspielkarten näher an das internationale Umfeld heranzuführen“, hieß es bei einem Pressegespräch heute Sonntag (13.4.) Normalerweise heißt so etwas: teurer werden. Weil die Osterfestspiele aber ohnedies schon preislich in Gipfelregionen mit dünner Luft unterwegs sind, lautet für 2015 die Devise: moderate Preissenkung.

Um die Kirche im Dorf zu lassen: Es geht um die mittleren Kategorien. Da wird beispielsweise eine Opernkarte für „Cavalleria rusticana“ und „Bajazzo“ in der Kategorie III also 310 statt derzeit 370 Euro kosten, die Konzerte 160 (statt 200) wenn ein Chor dabei ist, sonst 140 (statt 150), wenn die Staatskapelle Dresden alleine spielt. Der Abonnementpreis in Kategorie III wird immerhin „nur mehr“ 750 statt 870 Euro betragen. „Nach eingehender Analyse des Kaufverhaltens der letzten Jahre“ habe man sich so entschieden und wolle die Maßnahme als „weiteres Zeichen der Öffnung der Osterfestspiele für ein breiteres Publikum“ verstanden wissen.

Am 28. März 2015 wird Christian Thielemann seine dritte Saison als Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg mit den beiden Opern-Einaktern „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni und „Pagliacci“ von Ruggero Leoncavallo eröffnen. Philipp Stölzl ist Regisseur und Bühnenbildner. 2007 hat Stölzl bei den Sommerfestspielen Hector Berlioz‘ „Benvenuto Cellini“ inszeniert.

Jonas Kaufmann ist als Turiddu beziehungsweise Canio zu hören. In der Cavalleria sind weiters Liudmyla Monastyrska als Santuzza, Annalisa Stroppa als Lola und Stefania Toczyska als Lucia zu hören. Im Bajazzo singen Maria Agresta (als Nedda), Dmitri Platanias (Tonio), Tansel Akzeybek (Beppe) und Alessio Arduini (Silvio).

Die Sopranistin Liudmyla Monastyrska und der Tenor Jonas Kaufmann sind auch Mitwirkende im Verdi-Requiem, das Christian Thielemann leitet. Sonst setzt man in den Orchesterkonzerten zu Ostern 2015 aber einen russischen Schwerpunkt. Christian Thielemann dirigiert Tschaikowskys „Pathétique“, Daniele Gatti die 10. Symphonie von Schostakowitsch. Dieses Werk hat übrigens Herbert von Karajan bei seinem letzten Konzert mit der Staatskapelle Dresden im Jahr 1976 bei den Salzburger Festspielen geleitet. Nikolaj Znajder spielt Schostakowitschs Erstes Violinkonzert, Arcadi Volodos Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll.

Im „Konzert für Salzburg“ wird nächstes Jahr Nikolaj Znajder als Dirigent kennen zu lernen sein, mit Auszügen aus Prokofjews Ballett „Romeo und Julia“. Christian Thielemann leitet die zweite Konzerthälfte mit Intermezzi aus Pagliacci und Cavalleria rusticana sowie Prokofjews musikalischem Märchen „Peter und der Wolf“. Isabel Karajan ist die Sprecherin.

Ihr Name taucht nochmal auf im nächstjährigen Programm: Als Kammermusikprojekt präsentieren die Osterfestspiele nämlich „Fräulein Tod trifft Herrn Schostakowitsch“, eine szenische Collage über die Angst. Musik von Schostakowitsch – unter anderem sein 8. Streichquartett – und Texte seiner Zeitgenossen werden miteinander verbunden. Isabel Karajan wirkt als Schauspielerin mit. Musiker sind der Pianist Jascha Nemtsov und das Dresdner Streichquartett, eine Formation der Sächsischen Staatskapelle Dresden. (dpk-krie)

Die Osterfestspiele Salzburg 2015 dauern von 28. März bis 6. April - www.osterfestspiele-salzburg.at
Bild: dpk-krie