Mei Homat g’heat net nur mia?

SALZBURG 20.16 / UNIVERSITÄT MOZARTEUM

25/05/16 Das Konzert begann gleich einmal mit Verspätung. Besser gesagt: Die ersten zehn Minuten gehörten dem Glockenspiel. Im Innenhof der Neuen Residenz klingt es besonders reizvoll. Salzburg von seiner schönsten Seite - und um Salzburg sollte es ja auch gehen.

Von Thomas Weiss

Danach führte der Belcantochor Salzburg zusammen mit den Comedian Charmonists also auf einen Streifzug durch die Chormusik der Welt und des Fürsterzbistums bzw. Bundeslandes Salzburg - vom Mönch von Salzburg bis Steinkogler-Wurzinger.

In verschiedenen Besetzungen präsentierte der Belcantochor unter der Leitung von Gertraud Steinkogler-Wurzinger und Bernd Lambauer Werke aus den verschiedensten Epochen der Salzburger Musikgeschichte. Vom Salzburger Chorverband als Mitstreiter zuständig für die unterhaltsamen Einlagen engagiert, waren die grandiosen Comedian Charmonists.

Eröffnet wurde stilvoll und passend zur Landesausstellung im Gemäuer drumherum mit der Landeshymne. Franz Schubert ist zwar nur durch Salzburg durchgefahren und gefallen hat es ihm auch erst in Gastein – seine „Deutschen Tänzen“ op. 33 schmetterten die Sängerinnen und Sängerinnen dennoch mit äußerster Freude in den akustisch hervorragenden Innenhof der Neuen Residenz. Überzeugend waren auch die Auszüge aus „Sound of Music“, hier besonders die Soli in den Männerstimmen.

Der seit 25 Jahren bestehende Belcantochor, am Sonntag (22.5.) begleitet von Anna Maria Steinkogler an der Harfe und Martin von der Nahmer an der Viola, zeigte eindrucksvoll, dass er sich in allen Epochen und Besetzungen wohl fühlt. Mit „Consoglio Amoroso“ von Barbara Strozzi (1619-1677) etwa zeigte der Chor einen strahlenden Gesamtklang und der Gesang in kleinerer Besetzung aus Monteverdis „Il Balo“ war ebenfalls hervorragend ausbalanciert.

Bei einem Blick auf die Musik Salzburgs darf natürlich auch ein Volkslied nicht fehlen: Das von Gertraud Steinkogler-Wurzinger komponierte subversive Volkslied „I g’hear nur mir“ war ein schöner Kontrast zum restlichen Programm. Und der Jodler brachte endgültig auch Landluft in die Stadt.

Unterhalb des Glockenspiels zeigt das Salzburg Museum in der Neuen Residenz bis 30. Oktober die Landestausstellung Bischof.Kaiser.Jedermann. 200 Jahre Salzburg bei Österreich 
Bild: Salzburg Museum