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Nicht nur die Toten Hosen haben Power

MOZARTEUMORCHESTER / SAISON 2013/14

19/04/13 Machtvoll spannt Ivor Bolton beide Arme aus, umfasst Musik und Welt und die ganze Spannung dazwischen: Das Bild auf dem Programmbuch zur kommenden Konzertsaison des Mozarteumorchesters ist Programm.

Von Heidemarie Klabacher

513Der Fotograf habe bisher nur Rock- und Heavy Metallbands fotografiert, und er sei ganz überrascht gewesen, welche Energie, Freude und Begeisterung auch unter den Musikerinnen und Musikern eines „klassischen“ Orchesters herrschen, erzählte Vera van Hazebrouck heute Freitag (19.4.) bei der Präsentation der Konzertsaison 2013/14. Der Funke muss sprühend geflogen sein, denn die Fotos im Jahresprogramm sind faszinierend. Sie erzählen eindrücklich von Konzentration, Spannung und der einzigartigen Atmosphäre nicht nur auf der Bühne, sondern auch Backstage: Der Fotograf Michael Agel hat (in Zusammenarbeit mit dem Sponsor Leica Camera AG) das Mozarteumorchester auf einer Gastspielreise begleitet.

Das Ergebnis sind intensive Schwarzweiß-Fotographien, die so gar nichts von der gängigen und eingängigen Hochglanz-Banalität der Klassikmagazine und vieler Plattenlabels haben. Nach den Tourbooks für Motörhead, Red Hot Chili Peppers, Bryan Adams oder die Toten Hosen hat Michael Agel nun quasi auch ein Tourbook des Mozarteumorchesters vorgelegt, mit Aufnahmen, die einem simplen Saisonprospekt den Touch eines Fotokunstbandes verleihen.

514Im Bild sind sie heuer also besonders überzeugend, die Musikerinnen und Musiker des Mozarteumorchesters, im Ton werden sie bestimmt auch wieder „entsprechen“.

In der noch laufenden Spielzeit steht Johannes Brahms im Zentrum der Konzerte des Mozarteumorchesters, in der Saison 2013/14 wird in insgesamt vier Konzerten Felix Mendelssohn Bartholdy besonders in den Blick genommen: In der dritten Sonntagsmatinee spielt das Orchester gemeinsam mit Renaud Capuçon das Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64, im dritten Donnerstagskonzert präsentiert Ivor Bolton die Ouvertüre zu Ein Sommernachtstraum op. 21, das zweite Klavierkonzert und die Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 11. Die „Schottische“ ist Teil des vierten Donnerstagskonzerts und die Ouvertüren Die Hebriden op. 26 sowie Ruy Blas op. 95 erklingen im letzten Donnerstagskonzert der Saison im April nächsten Jahres.

515Auch in der kommenden Saison gibt es wieder Konzerte, die der Musik aus Russland und Frankreich gewidmet sind: In der dritten Sonntagsmatinee wird Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Capriccio italien sowie Nikolai Rimski-Korsakows Scheherazade erklingen. Dieses Werk haben sich besonders die Orchestermusiker gewünscht. Marc Minkowski wird dieses Konzert leiten – und mit diesem Programm mit dem Mozarteumorchester auch in München Am Gasteig und in Turin Gastspiele geben. Im fünften Donnerstagskonzert stehen Werke von Gabriel Fauré, Francis Poulenc und César Franck auf dem Programm. Die Symphonie d-Moll von César Franck sei vom dynamischen Volumen her ein „grenzwertiges Werk“ für das Mozarteumorchester, sagte Konzertmeister Marcus Tomasi. Unter der Leitung von Jos van Immerseel werde man aber sicher nicht im „Klangrausch ertrinken“, sondern Strukturen erarbeiten und hörbar machen.

Des 200. Geburtstages von Richard Wagner gedenkt man in Salzburg natürlich auch – und Ivor Bolton freue sich besonders darauf, Wagner zu dirigieren, so Vera van Hazebrouck. Bei der zweiten Sonntagsmatinee stehen Highlights auf dem Programm: die Ouvertüre und das Bacchanal von Tannhäuser, das Vorspiel und der Liebestod aus Tristan und Isolde, das Vorspiel zum 1. Akt aus der Oper Lohengrin sowie Ausschnitte aus der Götterdämmerung stehen auf dem Programm. Es singt die Sopranistin Linda

516Chefdirigent Ivor Bolton wird bei insgesamt  fünf Konzerten, zwei Sonntagsmatineen und drei Donnerstagskonzerten, am Pult „seines“ Orchesters stehen. Der Erste Gastdirigent Trevor Pinnock wird wieder nach Salzburg kommen und beim ersten Donnerstagskonzert – das ist die Saisoneröffnung am 19. September - Haydns „Die Jahreszeiten“ leiten. Hans Graf wird die letzte Sonntagsmatinee mit Werken von Barber, Gershwin und Strawinksy leiten.

Als Solisten und Dirigenten in Personalunion werden Thomas Zehetmair und Jos van Immerseel zu erleben sein: Thomas Zehetmair wird das vierte Donnerstagskonzert dirigieren und als Soloviolinist Johann Sebastian Bachs Violinkonzert Nr. 2 E-Dur BWV 1042 spielen. Das fünfte Donnerstagskonzert leitet Jos van Immerseel. Er wird zusammen mit Claire Chevallier Francis Poulencs Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll spielen. Weitere Solisten sind Frank Peter Zimmermann, Rudolf Buchbinder, Kristian Bezuidenhout und Alisa Weilerstein sowie die Sängerinnen und Sänger Sandrine Piau, Marlis Petersen, Werner Güra und Florian Boesch.

www.mozarteumorchester.at
Bilder: MOS/Michael Agel

 

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